Hierzulande noch nicht einmal auf DVD veröffentlicht, gehört dieser von Trash-Legende Roger Corman produzierte B-Actioner zu den mieseren Vertretern seiner Zunft. Unter sichtlichen Sparmaßnahmen zieht Routinier Paul Ziller („Shootfighter II“, „Firefight“) in den immerhin ganz urigen Kulissen Irlands sein „Living Target“ ab.
Kampfsport-Legende Don Wilson, für den ich mich eigentlich noch nie erwärmen könnte, da er schauspielerisch überhaupt nichts taugt, reist von den Staaten herüber, um seine prüde Chat-Bekanntschaft kennen zu lernen, die überdies so attraktiv auch nicht aussieht. Als er sich ein Sixpack Bier kauft, gerät er versehentlich an die darin versteckten Nuklearzünder, die eigentlich eine Splittergruppe der IRA in ihre Hände gebracht hatte. Die Folgen sind Tote und einige Kloppereien.
Sonderlich spannend ist dieses Szenario natürlich nicht aufbereitet und schon allein weil die Production Values lediglich notdürftig vorhanden waren, können sich selbst hartgesottene Genrefans nicht über diesen B-Klopper freuen. Allenfalls annehmbar sind die regelmäßigen, harmlosen, aber auch schwach choreographierten Martial Arts – Einlagen, in denen Wilson sein Talent fachgerecht, aber ohne grafische Brutalitäten einsetzen darf.
Der überschaubare Plot plätschert sehr dröge vor sich hin während zunehmend mehr Parteien in die Story verwickelt werden. Von der Polizei über die irische S.R.U. bis hin zur C.I.A. tummeln sich bald allerhand Parteien im Geschehen, weil Wilsons Kampf gegen die Terroristen, die seine Freundin entführen und ihn damit erpressen wollen, eine blutige Spur voller Leichen zieht.
Die weiteren Darsteller bekleckern sich wahrlich nicht mit Ruhm und die dröge Umsetzung muss sich halt der Budgetvorgabe von Roger Corman unterordnen, weswegen optische Attraktivität auch noch flach fällt.
Der Ablauf verhält sich dementsprechend uninteressant und mit diversen Klischees behaftet, die ein ums andere Mal die Talente Don Wilsons herausfordern. Der ist zwar ein schwacher Darsteller ohne sonderliches Charisma, darf aber zumindest ein paar Typen die Fresse verbeulen.
Leider viel zu ernst nimmt sich diese reichlich unglaubwürdige Geschichte zudem, was einige unfreiwillige Lacher nahezu unumgänglich provoziert. Da wird selbst der B-Action-Freund in der Pfanne verrückt beziehungsweise muss der Versuchung wiederstehen nicht mal fix zur Vorspultaste zu greifen, um dem Elend ein Ende zu setzen.
Fazit:
Als Irland-Fan gebe ich noch Gnadenpunkte für etwas Lokalkolorit, ansonsten kann man abseits diverser, solider aber harmloser Prügeleinlagen den Bankrott erklären. Einen Grund gibt „Living Target“ dem Zuschauer wahrlich nicht, ihn sich noch einmal anzusehen. Höchstens etwas für Wilson-Komplettisten und selbst die werden hier eingeschläfert. Wahrlich ein schwaches B-Movie, dass unter seinem billigen Look, fehlender Abwechslung einem klischeehaften, einfallslosen Plot, der völlig unpassenden Musikbegleitung und der knappen Action leidet.