„Dream House“ heißt der neue Streifen des irischen Regisseurs Jim Sheridan, der uns schon Filme wie „Das Feld“, „Im Namen des Vaters“ und zuletzt „Brothers“ präsentierte. Mit diesem neuen Film verlässt Sheridan die Pfade des Dramas und begibt sich in die Niederungen des Mainstream indem er uns folgende Mystery-Story präsentiert...
Will (Daniel Craig), seine Frau Libby (Rachael Weisz) und ihre beiden kleine Töchter entfliehen dem hektischen New York und kaufen sich irgendwo in New England ein Haus. Recht schnell stellen sich unerklärliche Ereignisse ein und weitere Nachforschungen ergeben, dass in genau diesem Haus vor Jahren einige Morde verübt wurden.
Etwas mehr Informationen darüber erhofft sich Will von seiner Nachbarin Ann (Naomi Watts) und deren Ex-Mann Jack (Marton Csokas) und stößt dabei auf ein düsteres Geheimnis, dass in Verbindung mit ihm selbst steht.
Mehr kann und darf man über die Story des Films nicht verraten ohne potentiellen Zuschauer die Freude daran zu vermiesen. Trotzdem muss aber erwähnt werden, dass der Film letztlich eventuell geschürte Erwartungen nur mäßig zu erfüllen versteht.
Damit gemeint ist natürlich dass der Film letztlich bei weitem nicht so mysteriös ist wie einem die Werbung oder das erste Drittel der Spielzeit vielleicht vorgaukeln. Anzeichen für die Auflösung des Ganzen sind bereits anfangs vorhanden, man braucht sich bloß den grimmigen Nachbarn Jack anzuschauen und etwas später eins und eins zusammenzuzählen und die Luft ist raus. Hier liegt schon eines der größten Mankos des ganzen Projekts verborgen, nämlich die Tatsache, dass man einen Mystery-Thriller erwartet, der aber nach kürzester Zeit absolut vorhersehbar ist. Für mich persönlich ergibt das schon mal ein paar dicke Minuspunkte für „Dream House“.
Im Prinzip ist das Klassenziel damit schon so was von verfehlt, dass eigentlich nur noch sehr wenig zu retten ist. Ein Thriller bei dem die meisten Zuschauer schon nach knapp der halben Spielzeit wissen was Sache ist, ist nun mal nicht mehr wert wie ein Einser im Lotto.
Zur insgesamt wenig überraschenden Handlung gesellt sich dann noch ein Cast, der von den gelisteten Namen her zwar ordentlich Eindruck schindet, aber nur wenig dazu beiträgt dem Film mehr Qualität zu verleihen.
Das größte Problem dabei ist für mich Daniel Craig. Der Mann ist einfach sowas mit dem coolen Gangster oder auch der Bond-Figur verknüpft, dass man ihm den anfänglichen Normalo und treusorgenden Familienvater einfach nicht abnehmen mag. Mit dem Twist der Handlung agiert Craig dann zwar überzeugender, das sprichwörtliche Kind war zu dem Zeitpunkt aber schon in den Brunnen gefallen, weil die Spannung einfach raus war.
Die beiden weiblichen Stars Watts und Weisz spielen beide überzeugend, aber auch wenig nachhaltig. Ihre Charaktere sind dazu einfach zu eindimensional angelegt um mehr Interesse hervorzurufen.
Filme dieser Kategorie stehen und fallen einfach mit dem Moment, der den Zuschauer vor Spannung auf der Kante des Kinosessels vorfindet und ihn bis zuletzt so fesselt, dass Popcorn, Cola und der Rest der Welt komplett vergessen sind. In diesem speziellen Fall funktioniert dies wie geschildert nur ansatzweise, da hilft die durchaus solide technische Umsetzung auch nicht wirklich weiter.
Weshalb sich ein Regisseur wie Sheridan und der durchaus namhafte Cast ausgerechnet auf diesen Film eingelassen haben wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Fakt ist aber, dass große Namen bei weitem noch keinen guten Film ausmachen.
Fazit: „Dream House“ ist durchaus unterhaltsam, aber für routinierte Zuschauer nur wenig interessant oder gar spannend. Teilweise solide darstellerische Leistungen können über inhaltliche Schwächen nicht hinwegtäuschen. (5,5 von 10 möglichen Punkten)