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Viele Menschen bekommen Schaum vor den Mund, wenn sie nur schon den Namen "Adam Sandler" hören. In "Jack & Jill" muss man Sandler - egal ob Freund oder Feind - doppelt ertragen, da er das Zwillingspärchen Jack und (die weibliche) Jill  verkörpert.

Im Fokus steht der erfolgreiche Werbemanager Jack, der mit seiner bezaubernden Frau (Katie Holmes) und seinen beiden Kindern ein harmonisches Familienleben führt. Doch der alljährliche Ärger steht wieder ins Haus: Seine Schwester Jill kommt über die Weihnachtsfeiertage zu Besuch und Jack wäre froh, wenn diese Tage schon vorbei wären. Als sich jedoch der Schauspieler Al Pacino (spielt sich hier doch tatsächlich selbst) bei einem Basketballspiel in Jill verliebt, sieht Jack eine Chance, den bekannten Schauspieler für einen lukrativen Werbespot zu ködern...

Von Adam Sandler´s Filmschmiede "Happy Madison" ist man ja schon viele schräge Komödien gewöhnt. Mir gefielen beispielsweise "Spiel ohne Regeln" und  "Chuck & Larry" äußerst gut. Abgestunken haben vorallem "Leg Dich nicht mit Zohan an" oder auch "Little Nicky".
Dennoch kann ich frei nach meinem Geschmack behaupten, dass "Jack & Jill" genauso wertfrei daher kommt, wie die beiden letztgenannten.

"Jack" ist die typische Rolle, die wir von Sandler gewohnt sind. Der wortgewandte Nerd, der leicht zur Aggressivität neigt und immer einen kessen Spruch auf der Lippe hat. So weit, so gut. Doch der Charakter "Jill" schießt nicht nur den Vogel, sondern den ganzen Film ab. Man sieht Sandler schon an, dass er Spaß dabei hatte, geschminkt und in Frauenkleider vor der Kamera rumzuhüpfen (vielleicht hatte er ja auch einen Abgang währenddessen, wer weiß?). Doch Jill ist naiv, dumm wie fünf Meter Feldweg und die absolute Schreckschraube mit einer Dezibel in der Stimme, dass garantiert jedes gepanzerte Scheibenglas zerspringt. Doch vorallem ist Jill eins: Hässlich wie die Nacht. Ich brauche keine realistische Nähe in solchen Filmen, aber dass sich so ein Hengst wie Al Pacino in diesen Nasenbär unsterblich verliebt, ist verdammt weit hergeholt (um es mal noch nett auszudrücken).
Man könnte eigentlich behaupten, dass diese Klamotte ganz erträglich ist, solange Jill nicht zu sehen oder zu hören ist. Jedoch ist die wichtigste Zutat für eine gute Komödie immer noch die Gagrate. Diese reicht (wie bei Sandler´s Produktionen üblich) von Fäkalhumor bis zu gelungenen Pointen. Erschreckenderweise ist die Qualität der meisten Witzchen sehr mau. Ich will es anders ausdrücken: Vier mal Schmunzeln bei 100 Minuten ist zu wenig, um von einer gelungenen Komödie zu sprechen.

Obwohl ich Sandler mag, hat er mit "Jack & Jill" eines seiner schlechtesten Werke abgeliefert. Ein guter und ein schlechter Adam Sandler, ein peinlicher Al Pacino (der einem leid tun kann, dass er diese Rolle angenommen hat) und viele alberne, doofe Zoten machen eben noch lange keinen guten Film aus.

3/10

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