Die Drei Musketiere - 3D
Paul W.S. Andersons Neuverfilmung des klassischen Stoffes von Alexandre Dumas hat eigentlich so ziemlich alles, was man von einem vernünftigen Blockbuster erwartet: Prunkvolle Kulissen, farbenfrohe Kostüme, ein recht namhaftes Cast und jede Menge, vermeintlich stylishe Action. Die reinen Produktionswerte sind tatsächlich beachtlich und pures Eye-Candy, doch darüberhinaus weiß der Film nicht so recht zu überzeugen. Das liegt vor allem am teils steifen und dann doch wieder irgendwie völlig überkandideltem Schauspiel vieler Beteiligter, die bisweilen unerträglich gekünstelt wirkt, dass man nur wegschauen möchte. Da wird jede noch so kleine Geste überakzentuiert, dass sie auch ja jeder mitbekommt, wenn bspw. Milla Jovovich mal wieder ganz besonders kess ihre Augenbraue hochzieht und mit dem Kopf ein wenig nickt. König Louis (Freddie Fox) ist schlichtweg zum Fremdschämen und der Inbegriff der Metrosexualität, und die glücklicherweise wenigen Auftritte von Orlando Bloom untermauern einmal mehr eindrucksvoll das Nichtvorhandensein jeglichen Talents. Da machen die drei titelgebenden Musketiere schon eine deutlich bessere Figur, nur werden sie dann ein wenig zu Nebenfiguren degradiert. Was bleibt noch? Jede Menge, teils überflüssige Zeitlupen-Einstellungen, ganz besonders von Jovovich, welche die Action natürlich noch dynamischer machen, eine nervig-penetrante Orchesterspur in bester "Fluch der Karibik"-Manier, viele Gefechte, ob mit Degen oder Kanonen und eine insgesamt dürftige 3D-Umsetzung des Ganzen. "Die Drei Musketiere" ist damit bombastisches Unterhaltungskino der übleren Sorte, dem man vielleicht etwas "Substanzielleres" im Unterbau gewünscht hätte.
4/10