Wieder mal die Auftragsmörder...17.02.2012
Es gibt einige Themen im Film, die dem Zuseher immer wieder begegnen: das Abschlußduell im Western samt vorhergehender Kneipenschlägerei, die Ehezeremonie am Schluß fast jeder romantischen Komödie...und die Einsamkeit des Berufsmörders. Dieses Tätigkeitsfeld wurde in den letzten Jahren häufig aufgegriffen, allerdings in wechselnder Qualität. Kürzlich erst ödete Colombiana den Kinogänger mit einer unglaublichen Lieblosigkeit an, während Jason Statham offensichtlich den Beruf gefunden hat, den er als Darsteller am liebsten verkörpert, denn wie schon im jüngst kritisierten The Mechanic oder schon einige Jahre zuvor in Crank sehen wir ihn auch hier als Meister seines Fachs einen schwierigen Auftrag ausführen.
Statham gibt den Auftragskiller Danny, der sich eigentlich zur Ruhe gesetzt hat, nun aber nochmal ran muß, diesmal, um seinen Mentor Hunter aus den Klauen eines arabischen Finsterlings zu befreien. Der Deal: Danny soll drei SAS - Männer umbringen, die die drei Söhne des Scheichs auf dem Gewissen haben. Gelingt dies, gibt es sechs Millionen, und Hunter ist frei. Geschäft ist Geschäft, also werden Anschläge geplant und ausgeführt, wodurch allerdings eine andere Fraktion auf den Plan gerufen wird...eine britische Gruppe alter Männer namens "The Feathermen", die im Hintergrund nach Art typischer Verschwörungsszenarien die Fäden ziehen. Ihr Werkzeug ist Spike, ein ehemaliger Kampfgefährte der Anschlagsopfer, der natürlich einen persönlichen Grund hat, sich der Sache anzunehmen...und am Ende treffen sich Spike, Danny und Hunter in der Wüste Omans zum Showdown.
Es ist mir völlig egal, ob ein Film auf einer wahren Begebenheit basiert, wie hier nur daran angeleht wurde oder gar völlig frei erfunden ist, wenn der Streifen überzeugen kann. Und das, lieber Leser, ist hier fast zur Gänze der Fall. Wir sehen all das, was wir in einem ernsthaften Männerfilm gerne sehen wollen. Morde, Schießereien, Faustkämpfe, dazu noch Verfolgungsjagden...und all das mit ruhiger Hand inszeniert. Der Film hat vieles gemein mit dem von mir ebenfalls sehr geschätzten Ronin, wenngleich man sich hier noch eine zweckfreie Nebenhandlung um Dannys Geliebte gönnt, die zwar für ein nettes Gefecht dienlich, sonst aber eher ausbremsend ist. Statham macht das, was er prima kann, nämlich kräftig austeilen - und mit Clive Owen ist ein Gegner gefunden, der ähnlich gut zuschlagen kann und darüber hinaus noch mit einem fiesen Schnauzer garniert wird. Dazu noch Lokalkolorit der Achtziger, insgesamt also ein feiner Film, den man auch in einigen Jahren noch gut gucken kann...8/10.