Unsere kleine Filmecke zum Thema Oldschool geht in die zweite Runde. Wo ich gerade so schön empfänglich für die Tugenden der Filme aus den achtzigern bin, kann es eigentlich auch niemanden verwundern, dass ich diesen Film als den besten Kinofilm dieses doch eher verhunzten Kinojahres bezeichnen würde.
Also zur Sache! Der Film beruht auf Tatsachen und diese Einblendung gleich zu Beginn hat bei mir gleich einen starken stechenden Kopfschmerz hervorgerufen, erinnern wir uns doch alle, was wir da in den letzten Jahren so an Müll untergeschoben bekommen haben. Hier haben sich die Schmerzen aber schnell wieder verzogen und einem Gefühl Platz gemacht, das ich fast schon als Begeisterung bezeichnen würde.
Der Film wirkt von A bis Z wie ein Produkt der 80er, was auch hervorragend passt, da er 1980 spielt. Dementsprechend haben wir hier auch kein hohles effektstrotzendes Actionspektakel vor uns, sondern einen feinen und teilweise auch sehr spannenden Actionthriller mit Polittouch. Die Story steht im Vordergrund und ist jetzt zwar nicht so ausgefallen, dass sie heute noch jemanden vom Hocker hauen würde. Aber sie bietet allemal genug Stoff für gute und kurzweilige Unterhaltung.
Zwischenzeitlich nimmt der Film sich immer mal wieder eine kurze Auszeit, die aber niemals dazu führt, dass der Zuschauer aussteigt. Eine weitere kleine Schwäche zeigt sich an einigen Dialogen, die meiner Meinung nach nicht besonders gut gelungen sind. Wer Statham und seine Filme kennt, wird jedoch wissen, dass das kein großes Manko ist. Er spielt hier so, wie wir ihn kennen und in meinem Fall mögen. Rau, ein wenig geheimnisvoll, knallhart und knochentrocken, aber stets sympathisch. Das könnte man übrigens so als Urteil über den ganzen Film sagen.
Wir fassen zusammen: die Action ist keine Non-Stop-Achterbahnfahrt, dafür bleibt aber ein wenig Platz für Handlung und Charaktere. Dieser Platz ist völlig ausreichend und wird effizient genutzt. Die Actionszenen sind hervorragend gemacht und besitzen eine recht hohe Glaubwürdigkeit. Auch sind sie schön gleichmäßig über den Film verteilt. Die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz und man unterscheidet dabei nicht wirklich zwischen Statham und Owen. Die Bösen sind dennoch von Beginn an klar auszumachen (an den schicken Anzügen!) und in dieser Situation kann man dem Film vielleicht noch den kleinen Vorwurf machen, dass er hier zu schwarz-weiss malt. Aber das stört nicht wirklich.
Kurzum, kein perfekter Film, aber durch und durch gelungene Actionthriller-Unterhaltung, die sehr kurzweilig und überzeugend ausgefallen ist. Handwerklich (Atmosphäre, Bilder, Soundtrack, Schnitt...) ohne Fehl und Tadel. Ein absolut typisches Kind der 80er und nicht zuletzt deshalb enorm liebenswert. Bin gespannt, wie sich der neue Mission Impossible und Expandables 2 dagegen schlagen werden. Ich für meinen Teil will jedenfalls gerne mehr Filme in dieser Art. Wir haben da jetzt schließlich lange genug drauf verzichten müssen! 8 Punkte, danke für die Aufmerksamkeit. Und nun zurück ins 21. Jahrhundert (leider)!