Review


Inhalt:

Shanghai Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts. Ein Großmeister des chinesischen KungFu, Ho Yuan-chia, der auch jeden Kampf gegen russische Ringer und japanische Bushido-Experten für sich entscheiden konnte, und in Shanghai die "Ching Wu"-Schule etablieren konnte, ist tot...!

Sein bester Schüler, Chen Zhen (Bruce Lee), eilt nach Shanghai, und schafft es gerade noch zur Beisetzung seines Meisters. 
Chen ist völlig verbittert..., der Tod seines Meisters geht ihm nahe..., auch seine Freundin, die Schülerin Yuan (Nora Miao), kann Chen kaum trösten.

Offiziell heißt es, dass Ho an einer Lungenentzündung verstarb..., doch kann dem Chen, sowie seine Mitschüler und der neue Leiter der Schule, Fan (Tien Feng), keinen Glauben schenken. Es liegt nahe, dass Ho von seinen japanischen Rivalen in Shanghai eiskalt ermordet wurde.
Die japanische "Hung King"-Schule wird vom skrupellosen Susuki (Hashimoto Riki) und dessen Schergen Yoshida (Feng Yi) und dem schmierigen chinesischen Kollaborateur Wu (Ngai Ping-Ngo) geführt....

Die faschistischen Militärs in Japan, die den Kaiser politisch entmachteten und im Lande das Sagen in jener Zeit hatten, verübten eine imperialistische Außenpolitik..., und griffen nach China. Shanghai war quasi in ihren Händen..., und die einheimische Bevölkerung wurde gedemütigt, auch auf rassistische Art und Weise. Die Japaner gebären sich als Herren der Stadt!
Chen will sich von den Japanern nichts gefallen lassen und begehrt auf! Die japanische Schule erhält von ihm einen ersten Besuch, nachdem die Leute Susukis auf der Trauerfeier zu Ehren Ho´s die Chinesen demütigten. Und Chen erteilt den Japanern eine Lektion!

Das kann Susuki nicht auf sich sitzen lassen..., und der Gegenschlag gegen die Schule lässt nicht lange auf sich warten.
Doch die Japaner wollen Chen in ihre Hände bekommen und stellen der chinesischen Schule ein Ultimatum. Entweder stellt Chen sich nach 3 Tagen den Japanern oder die Schule wird geschlossen.
Fan rät Chen dazu, unterzutauchen..., und Chen erklärt sich dazu bereit.
Da bekommt Chen das Gespräch des Kochs der Schule und eines weiteren Mitglieds der Schule mit..., und er wird gewahr, was längst klar war: Ho Yuan-chia wurde von diesen beiden Schergen der Japaner vergiftet. Die beiden haben damit ihr Todesurteil unterschrieben....

Wu hat nunmehr einen teuflischen Plan: Er überredet Susuki, die Polizei auf die Chinesen zu hetzen..., Chen soll sich als Mörder der beiden japanischen Handlanger den Behörden stellen.
Der leitende Ermittler (Lo Wei) stellt nunmehr seinerseits Fan ein Ultimatum...., Chen soll sich innerhalb von 2 Tagen stellen...

Chen weiß, Susuki und seine Leute sind die Hintermänner des Mordes an seinem Meister.
Er will Rache...., und nimmt sich zunächst Wu vor. Dann kommen Yoshida und zuletzt Susuki an die Reihe. Das Drama nimmt seinen Lauf.....


Fazit:

Mein Werk hier bei ofdb.de wäre unvollendet, würde ich, der ich auch gerne die unbekannteren Eastern der 2. Reihe vorstelle..., nicht auch die absoluten Klassiker des Genres hier besprechen.
Und "Todesgrüße aus Shanghai" ist zweifelsohne ein Klassiker des Old-school-Eastern.
Und es ist wohl neben "The big boss" ("Die Todesfaust des Cheng Li") und "The way of the dragon" der wohl berühmteste Film mit dem König des Eastern..., Bruce Lee.

Bruce Lee..., was wurde nicht alles über den größten Star des Eastern..., dem größten Kämpfer aller Zeiten geschrieben? Nun, es soll hier eingangs meines Fazits keine Mini-Biographie des Königs behandelt werden..., Eastern-Fans wissen ja alles über ihn.
"Todesgrüße aus Shanghai" ist ein Streifen, so ganz auf ihn zugeschnitten..., von seinem einmaligen Können, seiner unvergleichlichen Dynamik, dieser aggressiven Power..., die Lee aus jeder absolut durchtrainierten Faser seines muskulösen Körpers rauskatapultierte...,davon lebt natürlich auch dieser Film. Man sieht sich die Filme Bruce Lee´s eben WEGEN Bruce Lee an..., seine Dynamik, seine Körperbeherrschung..., seine Aggression und Power..., SIE steht im Zentrum seiner Filme und der Betrachtung durch den Zuschauer!

Die Storyline dieses Actioners ist einfach..., ein Rache-Plot, wie es so viele gab in der Historie des Eastern. Der Meister ist tot..., Schüler eilt herbei..., will diesen Tod rächen..., die Gegner sind hart..., und die Gewalt schaukelt sich mit jedem Fight höher und höher. Da ist "Fist of fury" (so der originäre Titel) fast ein Prototyp hinsichtlich so einer Geschichte...
NUR  WIE..., das hier von Regisseur Lo Wei umgesetzt wurde..., seinen Hauptdarsteller hier seine Stärken voll ausspielen lassend..., auch in einigen Szenen die weiche Seite des Helden aufzeigend..., Lee aber letztendlich als knallharten Rächer herausstellend..., der voller aggressiver Energie ist..., immer unter Anspannung stehend..., die sich in brutaler Gewalt entlädt..., ja entladen muss! Es gelingt Lo Wei dies alles auf die Leinwand und ins Nervensystem des Zuschauers zu bringen..., der selbst diese Aggression gegen die Bösen verspürt..., so ging mir es jedenfalls.

Es ist alles auf Bruce Lee zugeschnitten..., dass er auch mal eine weiche Seite zeigt, oder auch listig agiert, als er in Verkleidungen (Riksha-Mann, Fernmelde-Techniker, Zeitungsverkäufer) die Villains narrt..., das sind nur kleine Episoden. Vornehmlich ist Lee der harte Fighter, austrainiert..., kalt und hochaggressiv.

Der Rest des Ensembles ist um ihn herumgebaut..., sie spielen ihren Part routiniert runter..., Nora Miao zeigt eine gefühlvolle Darstellung..., Tien Feng agiert als zunächst beschwichtigender Meister gewohnt gekonnt. Die Villains Riki und Feng Yi bleiben natürlich einförmig böse..., Ngai Ping-Ngo wie immer schmierig-schleimig dass es qualmt, er ist für diese Rollen erste Wahl.

Die Produktions-Gesellschaft "Golden Harvest" des Star-Produzenten Raymond Chow...., sie war das Studio, welches mit Bruce Lee das große Los zog. Und vieles ist hier im Studio arrangiert..., die für GH typischen Backstein-, Fassaden- und Kampfschulen-Kulissen..., nüchtern, zweckmäßig... und nichts konnte so von der knallharten KungFu-Action ablenken. Genau SO dachte man den Shaw Brothers gekonnt Paroli zu bieten...

Wichtigstes neben dem charismatischen MegaStar Bruce Lee sind hier natürlich die KungFu-Fights. Sie leben von Bruce´s Können..., seiner impulsgetriebenen Dynamik..., kurze, zackige Bewegungen. Er traf sein Ziel...., mit ungeheurer Schnelligkeit, mit brutaler Präzision. Bei Lee lebte alles von der Schnelligkeit, die diese Kämpfe kurz aber realistisch erscheinen ließen. Ein echter KungFu-Künstler wird nie Back- oder Ziegelsteine nur mit Kraft also ganz langsam zertrümmern. Die Wucht, die den Stein zertrümmert, resultiert aus Geschwindigkeit. Und so kämpft denn Lee und das war das Markenzeichen seiner Film-Fights.
In "Fist of fury" erleben wir all dies in quantitativer und qualitativer Vollendung.
Gegen das "Fußvolk" der Villains gibt es keine langen Kämpfe hier zu sehen..., gerade in einer berühmten Szene dieses Streifens, als Lee etliche Gegner in deren Schule niederstreckt.

Gegen die Villains selber werden die Kämpfe etwas länger..., die sind ja auch kein Kanonenfutter..., doch wenn ein Schlag von Lee von diesen geblockt wird, hat der König bereits die andere Hand ausgefahren..., um seinen Gegner brutal zu treffen. 
Hinzukommt auch hier wieder die Waffe, die Bruce Lee berühmt machte, und diese ihn. Das Nunchaku..., keiner konnte damit so umgehen wie Bruce Lee..., die zackige, so schwierige wie brutale Waffe unterstützte den schnellen Stil des Kämpfers.
Am Boden liegend..., knallt Bruce den Japanern die Beine weg..., ohne Worte..., legendär!

Die Diktion dieses Streifens ist, wie bei anderen berühmten Produktionen von Golden Harvest, u.a. mit Angela Mao, als antijapanisch zu interpretieren. Doch dies war in jenen Jahren eben quasi in Mode..., die Wunden dieser Zeit, als die Japaner China besetzt hielten und ein demütigendes Regiment führten, waren offensichtlich nicht verheilt. So mussten die Japaner als Bösewichte herhalten...., werden auch hier stilisiert und klischeebeladen gezeigt. Das kann man aus heutiger Sicht sicher kritisieren...

Letztendlich bleibt "Fist of fury" ein Eastern-Klassiker..., spannend, mit kernigen KungFu-Fights ala Bruce Lee..., und eben jenem Bruce Lee selbst..., dessen Filme ja fast immer auch eine Personality-Show waren..., von ihm in seiner Ausstrahlung und seiner aggressiv-schnellen Power..., seiner vollendeten Kampfkunst und Körperbeherrschung lebten.

Inklusive Klassiker-Bonus vergebe ich hier gerne 9/10 Punkte für "Fist of fury" ("Todesgrüße aus Shanghai")...



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