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Seit Marias Schwester Kira nach dem Tod ihrer Mutter spurlos verschwunden ist, sucht Maria verzweifelt nach einem Lebenszeichen von ihr. Doch als sie eines Tages plötzlich wieder da ist, hält die Freude nur kurz an, denn zwei Unbekannte dringen kurz darauf in das abgelegene Haus ein. Ihr Auftrag ist die Ermordung der gesamten Familie - doch macht es der sadistischen Killerin keinen Spaß, sie einfach nur zu töten. Schmerz und Leid ihrer Opfer dienen ihrem Lustgewinn, den sie bis zur Ekstase auskostet.

Geschafft, die 3x Walz DVD Torture Porn 2 ist durchgekuckt, was nun wirklich nicht immer ein Füllhorn der Freude war. Erstmal wieder herzlichen Dank an deutschen Vertrieb, denn genau wie Petite Mort unterliegt das Schlaraffenhaus, trotz 18er Freigabe, selbst einer üblen Schnittverstümmelung. Eigentlich war ich erst sogar erfreut, Mensch der Walz geht ja hier richtig subtil zu Werke und deutet die Grausamkeiten nur an, aber Pustekuchen. Wenn dann am Ende sogar der komplette Showdown, der Kampf der Pro- und Antagonisten, komplett der Schere zum Opfer fällt, darf der Sinn dieser Veröffentlichung doch dezent hinterfragt werden. Soll heißen, was den Härtegrad und die Qualität der Effekte angeht, ich nix wissen.
Wie leider so oft entwickeln sich die ersten 30 Minuten, die wahrscheinlich als vorsichtigen Aufbau der Figuren und Charaktere gedacht war, zu einem Beispiel an dynamischer Ereignislosigkeit sogar mit dem Nachteil, das sich unsere Heldin Maria eher als dumme Pute vorstellt und somit die Bösen nach wenigen Minuten meinen Segen für ihr Tun hatten. Natürlich ist es sinnvoll Sympathie für die Figuren zu entwickeln mit denen wir ja später mitleiden sollen, aber doch bitte nicht so. Da wird die Familiengeschichte bis aufs Kleinste aufgedröselt, was sich zwar später aufgrund der Verhältnisse aller Beteiligten untereinander erklären läßt, aber beim ersten Sehen geht das einem doch ziemlich auf den Senkel. Immerhin war der ganz charmante Gastauftritt von Martin Semmelrogge charmanter als der von Micaela Schäfer in Seed 2.
Interessanter wird's dann wenigstens als die Lack und Leder Geschwister ins Geschehen eingreifen. Da erwacht sogar beim Kameramann sein Talent, der zusammen mit dem Score für die technischen Highlights zuständig ist. Auch wenn die Story im Grunde uralt ist, gelingen sogar ab und an Anflüge von Spannung. So in ein paar Jahren könnte da aus den Machern noch was werden, wenn man sich nicht so sehr auf Folterkino, sondern mehr auf Handlung und Spannung konzentrieren würde. Entgegen den meisten sind mir auch die Darsteller nicht negativ aufgefallen. Soll jetzt auch kein direktes Lob sein, aber für eine Produktion dieser Kragenweite sind die soweit eigentlich akzeptabel.
Interessieren würde mich aber mal, wo dieses Haus eigentlich liegen soll. Mein erster Gedanke war Spanien, dann aber deutsche Restaurantkarten und am Ende ein französisch sprechender Notar, hätte mich jetzt schon interessiert. Aber egal, ein Film für die breite Masse ist das Schlaraffenhaus sicher nicht. Die Fangemeinde der Folterfilmchen wird applaudieren, aber ansonsten ist der Film doch eher ein gemischtes Vergnügen.
4/10

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