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Ist schon merkwürdig, dass einiges an „Safe“ ein wenig an „Mercury Puzzle“ erinnert, in dem ausgerechnet Bruce Willis die Hauptrolle spielte, während Jason Statham nicht erst seit gestern als legitimer Nachfolger der Actionikone gehandelt wird. Anderweitig gibt es momentan kaum jemandem, dessen Name für oft sinnfreie, aber wuchtige Action steht und dafür stellt Statham auch in diesem Fall die Idealbesetzung dar.

Die zwölfjährige Chinesin Mei dient der Triade als lebender Datenspeicher für eine Safe-Kombination und gerät zwischen die Fronten, als korrupte New Yorker Cops und die Russenmafia gleichzeitig die Jagd auf sie eröffnen. Luke (Statham), ein ehemaliger Cop, Cage-Fighter und mittlerweile Obdachloser trifft zufällig auf das Mädchen und nimmt sie unter seine Fittiche…

In der ersten halben Stunde wird tempomäßig noch nicht allzu viel geboten, allerdings wird ein solides Fundament für den Sympathieträger geschaffen, der nach der Ermordung seiner Frau durch die Russenmafia ins tiefe Loch sinkt und durch Mei gerade so am Suizid gehindert wird. Auch Mei und ihr Umfeld werden kurz durchleuchtet, wobei es merkwürdig erscheint, dass die Dialoge der Chinesen untertitelt sind, während die Russen mit üblichem Akzent eine Synchro gefunden haben.

In einer U-Bahn schlägt Luke erstmals zu, was bereits deutlich untermauert, dass hier keine Gefangenen gemacht werden. Die Action wirkt aufgrund der unruhigen Kamera zwar manchmal ein wenig hektisch, doch der durchweg gegebene Drive und die angenehm rotzige Härte bilden sehenswerte Höhepunkte, was auch für den enorm hohen Bodycount spricht, denn hier wird nicht nachgedacht, sondern erst geballert. Das erinnert in seiner Kompromisslosigkeit, mal abgesehen vom Schauplatz New Yorks stark an Thriller wie „French Connection“.

Storytechnisch offenbaren sich hingegen keine Innovationen. Die Bösewichte kommen ziemlich austauschbar und klischeebeladen daher, Twists stellen sich nicht ein und jede vermeintliche Wendung kann trotz des enorm hohen Tempos frühzeitig erahnt werden.
Doch Statham, der erwartungsgemäß wie ein Fels in der Brandung steht, hält die enorm konstruierte Story problemlos zusammen und bildet in den wenigen ruhigen Momenten mit Mei ganz niedliche Kontraste, die der unermüdlichen Härte ein wenig entgegen wirken.

So muss ein Safe geknackt werden, der schmierige Bürgermeister ist natürlich auf von der Partie, man wird von einem Obdachlosen bestohlen und Verfolger hängt man immer noch dann am effektivsten ab, indem direkt in den Gegenverkehr gedonnert wird.
Regisseur Boaz Yakin, der unter anderem das Drehbuch zum Lundgren-Kracher „Punisher“ verfasste, weiß zumindest wie der Hase beim Old-school Actioner zu laufen hat und präsentiert mit „Safe“ einen durchweg kurzweiligen, wenn auch oftmals arg konstruierten Streifen, der Statham-Fans ebenso zufrieden stellen dürfte, wie Freunde von schnellem und hartem Popkornkino.
7 von 10

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