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Wenn sich eine Ein-Mann-Armee mit der russischen Mafia in New York anlegt, kann man davon ausgehen, dass ein süffiger Actioner dabei rauskommt. Wenn sich dieser Aushilfsrambo jedoch noch gleichzeitig mit der chinesischen Mafia anlegt und korrupte Polizisten der dritte Gegner im Bunde sind, dürfte das dann ein schweinegeiler Film werden.Die besten Vorraussetzungen mit einem Jason Statham in der Hauptrolle bringt das Projekt zusätzlich mit.

Dreh- und Angelpunkt ist Ex-Cop Luke (Statham) der zwischen die Fronten der drei Parteien gerät, die alle hinter dem 12jährigen chinesischen Mädchen Mei (Catherine Chan)  hinterher sind, das ein Mathe-Genie ist und einen ellenlangen Code für einen Safe im Kopf hat, in dem 30 Mio Dollar und eine CD mit brisanten Daten lagern.Die Wege von Luke und Mei kreuzen sich und der Ex-Cop macht es zu seiner neuen Lebensaufgabe, das Mädchen vor allen Gangstern zu schützen.

Statham spielt den gewohnten Charakter, den er in 95% seiner Filme verkörpert: Der knallharte Asskicker mit den Oneliner auf der Lippe und  knallharten Fights. Allerdings bekommt man in "Safe" nicht wirklich viele Oneliner geboten, was auch ein Stück an der gebrochenen Person liegt. Luke macht zu Beginn schon Bekanntschaft mit den Russen, die wegen einer vermasselten Manipulierung eines UFC-Fights, Millionen Dollar bei Wetten verloren haben und als Dankeschön Luke´s Frau hinrichten.
Mir persönlich gefällt dieser Part am besten - denn sie lassen Luke am Leben und versprechen ihm dafür ein Leben voller Qualen: Jeder Freund oder neue Bekanntschaft wird eliminiert. Das lässt den von Statham verkörperten Charakter nicht nur hilflos wirken, sondern gibt den Bad Guys auch eine enorme Tiefe an Boshaftigkeit und Perfektion in bösen Trieben.

"Safe" ist ein guter Actioner geworden - keine Frage. Dennoch zählt dieser Streifen nicht zu Statham´s besten Werken.
Die Story hat dafür mehrere Baustellen parat: Ich kaufe zwar den gebrochenen Charakter voll und ganz ab , jedoch nicht dass dieser eine 180-Grad-Wendung begeht und durch den klassisch-doofen "Film-Zufall" das Mädchen nicht nur findet, sondern sie noch zusätzlich als neuen Lebensmut sieht, genau in einen Moment bevor er vor die U-Bahn hüpft.
Dass die drei Clans sich auch untereinander bekriegen ist gut und schön. Jedoch wirkt das arg konstruiert und überverfrachtet mit unnötigem Ballast, den die Story verkompliziert und bei dem ganzen Hin und Her  auch die Glaubwürdigkeit öfters ins Wanken gerät.
Der Bodycount bewegt sich auf "Die Hard"-Niveau. Ich habe nicht mitgezählt, aber der Leichenberg der sich ansammelt dürfte locker im dreistelligen Bereich liegen. Statham darf ein paar Handkantenschläge und sonstige Kampfkünste zeigen, der Schwerpunkt liegt jedoch ganz klar auf Gebrauch von Schusswaffen. Leider möchte man bei diesen blutigen Shoot Outs dem Chef von der Schnitt-Technik  an die Gurgel springen, da durch Wackelkamera aber auch insbesondere übelst schnelle Schnitte desöfteren die komplette Übersicht flöten geht.
Ein weiterer Punkt, der nicht als Kritik sondern als persönliche Enttäuschung angesehen wird: Nachdem etliche Leichensäcke gefüllt worden sind sieht man endlich Licht am Tunnel. Man präsentiert langsam aber sicher einen ebenbürtigen Gegner, doch als sich dann der große Fight ankündigt (der nahezu wie ein Klon an den legendären Kampf zwischen Bruce Lee und Chuck Norris erinnert) kommt es dann doch anders, als man denkt. Naja.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden aus dem Kino gegangen. Mit geringen Abstrichen sehr gut konsumierbar und für den Action-Freund schon nahezu ein Pflichtprogramm.

7/10

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