Shark Night
Das Grauen lauert in der Tiefe
(©Universum Film)
Als Steven Spielberg in den 70ern mit seinem Der weiße Hai eine wahre Paranoia unter den Zuschauern auslöste, war noch nicht abzusehen, dass damit ein Genre geboren war, welches auch Jahrzehnte später noch für Schockmomente beim Publikum sorgt.
Der Regisseur und ehemaliger Stuntman David R. Ellis dürfte Genrefans durch seine beiden Final Destination – Filme (Teil 2 und Teil 4), so wie dem ebenfalls dem Tierhorror zugehörigen Snakes on a Plane ein Begriff sein, so dass man gespannt war, als bekannt wurde, dass er erneut einen Genrebeitrag liefern würde, dieses mal jedoch auf jede Menge Haie zurückgreifen würde.
Die Geschichte handelt von einer Gruppe junger und in den meisten Fällen athletischer College-Jungs und Mädels, die beschließen, ein Wochenende im Ferienhaus der Eltern eines der Mädchen namens Sara, zu verbringen. Das Ferienhaus befindet sich auf einer Insel im Morris Salzwassersee in Louisiana, wo Sara längere Zeit lebte, so dass sie schnell auf alte Bekannte trifft, die ihr aber auf Grund eines damaligen unschönen Vorfalls nicht alle wohlgesonnen sind. Im Ferienhaus angekommen ist die Stimmung jedoch ausgelassen, und man beschließt, seine Zeit entweder im Pool zu verbringen, oder mit einem der Motorboote auf den umliegenden Gewässern Wake-Board zu fahren. Der kundige Zuschauer weiß es schon, College-Footballstar Malik (Sinqua Walls) jedoch macht seine Erfahrung jedoch auch zeitnah: es befinden sich beißfreudige Tiere im Wasser, denn bei einem seiner Stunts taucht er mit einem Arm zu wenig wieder auf. Da es einem der Freunde gelingt, den abgebissenen Arm vom Grund des Sees zu bergen, versucht man, Malik ins Krankenhaus zu bringen. Hierbei trifft man aber neben den extrem bissigen und lebensgefährlichen Tieren auf noch ganz andere Gefahren, un dfragt sich recht schnell, was suchen Haie in Louisiana!
Shark Night erschien in den Kinos in 3D, und ich kann mir vorstellen, dass das Ergebnis auf der großen Leinwand phänomenal war. Ich muss gestehen, als der Film mit den genretypischen Zutaten, wie etwa den allesamt zwar sehr nett anzuschauen, aber doch irgendwie austauschbaren Gesichtern, den typischen Beziehungsspielereien, und so weiter begann, war ich skeptisch. Doch im Verlauf der Geschichte schleicht sich neben einem teilweise aufblitzenden bösen Humor auch ein etwas genreuntypisches Element in die Story, die einen doch letztendlich ziemlich überraschte. Damit hebt sich Shark Night, auch wenn er stellenweise noch ein wenig bissiger (tolles Wortspiel) hätte sein können, wohltuend aus der Menge an ähnlichen Genrefilmen ab.
Was jedoch wirklich komplett überzeugt, sind die Haie! Das Zusammenspiel von Animatronics und CGI ist nahezu perfekt, die Angriffe, auch wenn sie bei Weitem nicht so blutig ausfallen, wie in anderen Filmen, sind sehr realistisch (soweit ich das beurteilen kann, ich wurde ja noch nie von einem Hai angegriffen) und die Atmosphäre ist überaus gelungen. Der Film war sehr unterhaltsam und kurzweilig, und hielt all das, was man sich von ihm versprochen hat (leicht bekleidete Schauspieler und Haie).
Bild und Ton der Veröffentlichung aus dem Hause ©Universum Film (Shark Night erscheint am 27.04.2012 als Verkaufsversion) sind auf sehr hohem Niveau, im Bonussektor findet man dann noch ein paar kürzere Beiträge zu den Dreharbeiten, Interviews, einen lustigen Musik-Clip mit den Schauspielern, eine B-Roll und diverse Trailer.
Shark Night ist ein im Großen und Ganzen gelungener Unterhaltungsfilm, der hält, was er verspricht. Eine recht gelungene, teils ziemlich fiese, ironische Geschichte und hervorragende Animationen lassen den Film zu einem kurzweiligen Genrevergnügen werden.
Christian Funke-Smolka