Mit dem grottigen "Batman & Robin" ließ Regisseur Joel Schumacher (The Lost Boys, Flatliners) seine besten Zeiten hinter sich, mit Nicolas Cage (Con Air, The Rock) drehte er auch schon den Thriller "8MM" Und da Cage aufgrund seiner Geldprobleme sich für keine Rolle zu schade ist, ließ er sich für dieses unterdurchschnittliche Vehikel verpflichten. Mit Nicole Kidman (Eyes Wide Shut, Die Dolmetscherin) und Cam Gigandet (Pandorum, The Fighters) recht prominent besetzt, doch dies dürfte auch das einzige Lockmittel sein. Die Mittel waren bei weitem nicht beschränkt, von der Optik her könnte "Trespass" auch als Kinofilm durchgehen, doch die Thematik mit Eindringlingen die eine wehrlose Familie in einem großen und abgelegenen Anwesen terrorisieren, gab es schon so oft und wesentlich origineller. Dennoch war Drehbuchautor Karl Gajdusek (Dead Like Me) nicht ganz untätig und hat nicht nur Versatzstücke zusammen geklaut. Obwohl die Basis dem Zuschauer gut bekannt sein dürfte, so offenbart der Film in der zweiten Halbzeit einige Überraschungen, was die Figuren angeht und zwar auf beiden Seiten. Ansonsten herrscht Schema F und Schumachers unauffällige Regie vermag dem Ganzen keinen Blumentopf abzugewinnen.
Gerade als Kyle Miller (Nicolas Cage) von einer längeren Geschäftsreise zu seiner Frau Sarah (Nicole Kidman) und Tochter Avery (Liana Liberato) zurückkehrt, stürmen vier Maskierte das Anwesen. Kyle als erfolgreicher Diamantenhändler soll angeblich mehrere wertvolle Steine in seinem Safe aufbewahren und diese wollen die Eindringlinge in ihre Gewalt bekommen, egal was es kostet. Und es dauert nicht lange, da eskaliert die Situation.
Schumacher hält sich nicht lange mit einer Vorgeschichte auf, die dreiköpfige Familie Miller gibt es im Schnellverfahren, doch man merkt von der ersten MInute an, dass der Haussegen schiefhängt. Tochter Avery stiehlt sich gleich zu Beginn aus dem Haus, um heimlich zu einer Party zu gehen. Die vier Eindringlinge (darunter eine Frau) stürmen schnell und unspektakulär das Anwesen, ihr Anliegen ist sofort klar, doch ihr Hintergrund sorgt später für einige Überraschungen. Doch außer sich ständig anzubrüllen und ein paar Hiebe zu verteilen, tut sich erstmal gar nichts. Besonders da sich Kyle stur stellt den Safe zu öffnen, denn auch er hat einige Leichen im Keller, genauso wie Sarah die sogar einen der Eindringlinge kennt. Woher wohl?
Doch auch mit der Rückkehr von Avery will keine Besserung eintreten, die vier Maskierten drohen ständig jemanden zu töten, doch im Endeffekt passiert gar nichts. Die Millers lehnen sich außer ein paar Fluchtversuchen auch kaum gegen die Eindringlinge auf. Die beginnen immer mehr sich gegenseitig zu misstrauen und wie man in Rückblenden sieht, haben sie auch allen Grund dafür. Doch in Fahrt kommt "Trespass" erst im letzten Drittel, wenn es gilt die Vier nach und nach abzuservieren. Richtig spannend oder spektakulär wird es leider nie, außer ein paar Verfolgungsjagden zu Fuß und ein wenig Gerangel hält sich Schumacher sehr bedeckt. Die Story schlägt zwar ein paar Haken, bleibt aber ansonsten zu gängig, demnach springt der Funke auch nie wirklich über.
Cage und Kidman wirken in ihren Rollen routiniert und auch glaubwürdig, richtig Talent beweist aber nur Cam Gigandet, da er auch den wichtigsten Part der vier Eindringlinge verkörpert. Ansonsten ist das Niveau der Darsteller mit Sicherheit überdurchschnittlich, dies geht jedoch in der schlappen Umsetzung etwas unter.
"Trespass" ist zwar prominent besetzt und sieht zu keiner Zeit billig aus, ist aber insgesamt gesehen nur herkömmliche Dutzendware. Es passiert zu wenig, der Mittelteil ist sogar teilweise richtig langweilig, bevor es im letzten Drittel etwas aufwärts geht. Die passablen Darsteller und ein paar unvorhergesehene Details sorgen für einen moderaten Unterhaltungswert.