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Manchmal glaubt man gar nicht was man gerade gesehen hat. TRESPASS gehört dazu. Mir fehlen fast die Worte und ich muss mich überwinden eine regelrechte Warnung vor diesem Film auszusprechen und die Kritik nicht zu emotional werden zu lassen. Die vermeintliche Starbesetzung versagt auf ganzer Linie und sowohl Story, Schauspieler als vor allem auch die Dialoge sind so unglaublich wirr, unpassend und unglaubwürdig, daß der Film schon fast wieder als Trash zu gebrauchen ist. Regisseur Joel Schumacher scheint nun leider wirklich reif für die Rente mit seinen 72 Jahren.

Damit keine Mißverständnisse aufkommen. Ich fand Nicole Kidman in einigen frühen Filmen ganz ok und Nicolas Cage hat quasi Kultstatus auch wenn er in der letzten Zeit kräftig daran ist diesen abzubauen. Kurz zur eigentlich spannend klingenden Story: Die Ehe von Kyle (Nicolas Cage) und Sarah Miller (Nicole Kidman) ist fast am Ende. Er verdient Geld mit Diamanten und sie wirft ein Auge auf andere Männer. Eines Abends werden Sie von Verbrechern überfallen und ein Verwirr- und Versteckspiel beginnt....

Die Film hat durchaus gute Anlagen als bekannt wird, daß dies doch nicht nur ganz normale zufällige Einbrecher sind. Diese bösen Jungs drohen der Familie, aber leider mit dem Nachdruck kleiner Kinder und erreichen damit nichts. Sie verkommen komplett zur Lächerlichkeit mit ihren leeren Drohgebärden, jedes 2. Wort ist "Motherf....." und immer wird extrem nervtötend untereinander gestritten. Nicolas Cage hingegen spielt den nicht weniger kreischenden, unnachgiebigen Mann der ständig sein Leben und das seiner Frau unnötig aufs Spiel setzt. Man kann nicht alle Logiklöcher und unglaubwürdigen Handlungen beschreiben ohne etwas zu verraten, deshalb lasse ich es hier für Menschen die den Film trotzdem sehen wollen.

In TRESPASS hat Nicole Kidman leider mehr Botox im ewig gleich schauenen Pfannkuchen-Gesicht als Talent und setzt mit ihren unfassbar wirren Worten und Handlungen dem ganzen noch die Krone auf. Wer diesen Film wirklich hoch bewertet der muss entweder in Nicole oder Nicolas verliebt sein oder Null Ahnung von Filmen, Spannungsaufbau oder guten Dialogen haben. Die Aufarbeitung der Ehekrise zwischen den beiden oder Kritik an dem amerikanischen "way-of-life" verlieren sich leider in dem aufgestachelten Kasperle Theater.

Der Film wirkt als hätte der Regisseur ohne jegliche Dialogvorgaben einfach eine Menge Koks an die Schauspieler verteilt und dann "Action" gebrüllt. Der Film bewegt sich immer genau an der Peinlichkeitsgrenze entlang und ist leider ernst gemeint - mit nur ein paar kleinen Änderungen hätte aus TRESPASS eine tolle Einbruchsfilm-Parodie werden können.

Es geht ja auch nicht immer um hohe Kunst oder Autorenkino. Aber selbst zum einfach-strukturierten Entspannen taugt der Film wegen der unglaubwürdigen hysterischen Schreierei von allen Seiten nicht. Deswegen nochmal als Appell: Ich bin schon für dich durch die Hölle dieses Films gegangen, suche DU dir einen anderen Film aus - es könnten sonst ggfs. die unnötigsten 90 Minuten deines Lebens werden.

3/10 Punkten

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