Im Zuge des Erfolges von Ip Man sowie Sequel und Prequel entstandenes Projekt, dass sich aktuell wie auch die eifrig aufgesprungene Konkurrenz nach Wing Chun und vor eventuell Tieqiao San und Hung Ga mit einer weiteren, der titelgebenden Kampfsportart befasst. Ein eigentlich sicheres Investment, wobei im Grunde dessen allerdings keine erneute Biographie oder Historie, sondern nur Alibi-Vorschub für einen reichlich banalen und seltsam angejahrt scheinenden Martial Arts Film mit Tournament-Thematik ohne besondere Zuversichtlichkeit und Größe geboten wird; [ während #2, der gleichjährige Choy Lee Fut Kung Fu obendrein mit komödiantischen Hintergrund samt Stephen Chow - Verweisen ausgestattet werden soll, was ähnliche Befürchtungen des Scheiterns aufkommen lässt . Der bisher weitgehend verschwiegene #3, Choi Lei Fut: True Master, scheint dafür die Rückkehr in das exakt geeignete Milieu, dem des Wald-und-Wiesen Eastern der späten 70er Jahre zu sein].
Gedreht hier in beschränkt abgemessener Co-Regie vom Debütanten Sam Wong Ming-sing, der sich als Mitglied des Sing Ga Ba, des Jackie Chan Stunt Teams, gewohntermaßen eher mit der Umsetzung der Actionszenen befasst, und dem vollkommen genrefremden Kompagnon Tommy Law entsteht aus der schon im vornherein als 08/15 und somit bekannt vorgegeben Geschichte samt dem kleinen Umfeld eine sichtlich preisbewusste Fertigmischung zum Selberanrühren. Ein biederer Austragungsmodus, ein Kampfspiel, mit den üblichen Zutaten zweier verfeindeter Schulen und der vermeintlichen Würze einer moralischen und einer emotionalen, sprich der Gefühle und Liebe ansprechenden Behandlung. Die Kunstgriffe der Überredung werden dabei nur durch das letztlich anstehende Turnier selber als nahezu einzige Actionszene [vorher werden nur eine einleitende Restaurantprügelei und etwas Vorgeplänkel und ansonsten nur das Training geboten] und einigen wenigen und auch knappen Cameos von bspw. gerade Dennis To als Verzierungen geleistet:
Nach einer Auszeit in England kehrt Chan Wai-yip [ nur geringfügig überzeugender als sein Bruder Timmy: Sammy Hung ] zusammen mit seinem Freund Takeda Shosa [ Kane Kosugi ] nach Guangzhou, China in die Kampfsportschule seines Vaters Chan Tin-loi [ kaum screentime: Sammo Hung ] zurück, nur um dort von dem gerade stattgefundenen Verkauf an die Pan-America International Investment Corporation zu erfahren. Von dieser Übernahme wenig begeistert, willigt der Neuling in ein im Ablauf von einem Monat stattfindenden Wettkampf gegen drei ausgewählte Gegner der möglicherweise neuen Firma ein, wobei die beiden Heimkehrer zusammen mit dem eher unwilligen, aber von seiner Frau wegen der Aussicht auf das Preisgeld von 3 Mio. USD überredeten Senior Ren Si-hai [ Lau Wing-kin ] und unter dem Training von Master Chan Tin-cheuk [ Yuen Wah ] gegen Cho Cheung-hung [ Wong Ka-lok ], X-Man [ Ian Powers ] und Qian-xing [ Sam Wong ] anzutreten haben. Dass sich die mit Cho befreundete Project Director Ha Yu-fei [ Wang Jia-yin ] während ihres überwachenden Aufenthaltes in der Schule in den um die Ehre kämpfenden Wai-yip verliebt, giesst zusätzliches Feuer in die letztlich im "Super Fight" Ring ausgetragene Rivalität.
Kung-fu Drama. Mit ernüchterndem Fazit.
Was in ganz ähnlich angelegten und auch vor reizender Einfalt und gediegener Durchschnittlichkeit strotzenden Werken wie Ultimate Fight, Boxing Hero und Extreme Challenge zehn Jahre zuvor – oder besser gesagt: zehn Jahre danach und somit mit im Nachhinein gewonnener Reife plus auch wohlwollender Verklärung – noch halbwegs geglückt war und hier theoretisch auch willkommen ist, nämlich die Wiederaufarbeitung eigentlich damals schon längst archaischer und so notorischer Vorgänge in der Jetztzeit, wirkt aufgrund der Behandlung über weite Strecken oftmals wie die pure Einfallslosigkeit. Schwach im Schauspiel und Dialog, die Konflikte und Entwicklungen weithin sichtbar, da mit großen Fahnen wedeln bis in das kleinste Detail vorgegeben; ein längst aktenkundiges Intermezzo der Duel of Fists, dass in richtiger bzw. daran interessierter Adaptation, egal ob alt oder neu, ob trotz oder gerade wegen sporadisch durcheinander und aneinander vorbei laufender Striche, durchaus seinen Charme entwickeln, hier aber oft nur eine wirkungslose Ausrede für Matt- und Seichtheit hervorrufen kann. Weder die Motive der plötzlich auftauchenden Schwerreichen noch die Herkunft der Herausgeforderten noch die Auflösung des Ganzen wirken selbst fadenscheinig glaubhaft, so dass die Sportsgeist - Handlung mühsam mit einer aufblühenden und gleich die Schwierigkeiten hervor rufenden Liebesgeschichte auf die nächste Ebene der Banalität und so auch komplett in die frühe Nachmittagsunterhaltung gehievt wird. Auch das typische ordnungsliebende und rechtschaffene der chinesischen Kinoindustrie, also ihre Propagandafunktion wirkt sich eher hemmend auf den weiteren Fortgang aus.
Denn anders als in den zuvor genannten kantonesischen Produktionen zur Jahrtausendwende fehlt im mit dem Zusatz The Mysterious Kung Fu Speed of Light Betitelten trotz geringer Ansätze und der sichtlichen Budgetarmut auch leider das beliebte und dankend hingenommene Flair eines eher schmierigen b - pictures. Wird zwar mit der dämonisierten Trainingshalle der weithin offensichtlich als Böse gekennzeichneten Gegner kurz in die richtige Richtung anvisiert, ist das gesamte Umfeld in seiner ungewissen Bewegung und krampfhaften Harmonie aber viel zu harmlos bis hin zu ungewohnt verweichlicht wirkend, als dass es auf dieser Geraden von Notwendigkeit und Niederschlag punkten kann. Der Hauch von, wenn überhaupt, nur halb aufbegehrender Unreife durchweht im Grunde jedes Verhalten fast aller Beteiligten, die auch entsprechend kindlich bis unentwickelt agieren, weitere Charakterisierung nicht aufweisen und auch so spielen, was den Darbietungen eine schülerhafte und so gar nicht ruppige Stimmung, da fern jeder Dominante verleiht. Der Ort der Kampfschule, die auch gleichzeitig die Hauptszenerie, da Lebensmittelpunkt darstellt, scheint als idealisiertes Porträt ähnlich kleinkariert und flach, wobei das durch die Inszenierung der gleichermaßen Unbedarften auf dem Regiestuhl zusätzlich unterstrichen wird.
So wechseln sich sicherlich sauber aufgenommene, aber fernsehspiellastige, eintönige und leblose Wortwechsel voller halbphilosophischer Pseudoweisheiten mit dem quantitativ auffallend vielzähligen Einsatz unpassender, wenn auch in ihrer Pop - Simplizität immerhin treibender Musikstücke und auch bemühter Videoclipmontagen ab, was wie auch zwei green screen Sequenzen vor deutlich animierter "Landschafts"kulisse eine gar wunderliche Flunkerei ergibt. Gefangen und stehengeblieben zwischen weder richtig zeitgenössisch noch auf ehrlichen Wege traditionell. Ist der Weg schon eher uninteressant, so vermag wenigstens das Finale als Ziel dessen ein wenig aus der bis dahin rührseligen und/oder lethargischen Krankheit des Filmes herausreißen, und ist als Endergebnis noch das Beste am ganzen Werk. Auch wenn selbst jetzt höchstens der zweite [ Kosugi VS Powers ] der drei Fights wirklich mit einem dynamischen Fluss und endlich auch einmal überlegten Montagen sowie tatsächlicher Körperbeherrschung der Kontrahenten statt einer ansonsten losen Abfolge von weit ausholenden Armbewegungen, Schlägen sichtlich in die Luft hinein und redundanten close-ups aufwarten kann.