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Musste der über 2 Stunden gehen? Jedenfalls schindet der SIEBEN-artige Auftakt mit den verstümmelten Leichen Eindruck. Doch was folgt, das ist kein düsterer Krimi sondern ein Frauen(schicksal)film und schließlich ein verworrenes, abgründiges Sexdrama. Das passt alles nicht recht zusammen und die Chance auf einen Topthriller, den die paar wenigen faszinierenden makaberen Momente nämlich erahnen lassen, wurde glatt vertan! Stattdessen dürfen wir einer biederen Hausfrau dabei zusehen, wie sie sich - nur schwer nachvollziehbar - aus schierer Langeweile mit einer abgebrühten Prostituierten befreundet und nach und nach selbst in eine Dirne verwandelt. Eine Kritik am starren, prüden Verhaltenskodex und dem Bild der braven Frau in der japanischen Gesellschaft? Egal, GUILTY OF ROMANCE bremst sich selbst aus, auch wenn viel vom ruppigen alten Pinku Eiga (buchstäblich bei all den rosa Farbbomben!) drinsteckt.
6
Auf der dünnen Linie zwischen Kunst und Schund. Vor allem am Anfang sehr kulturell entfremdet und sperrig. Schaffts der Zuschauer diese Zeit zu überstehen gelingt es durchaus sich in die Geschichte einzufinden und möglicherweise auch die Qualitäten des Films zu entdecken. Thematisch stellt die dreischichtige Story in erster Linie die Befreiung der, im gesellschaftlichen Rahmen gefangenen, Seele mittels sexueller Obsessionen dar, des Auslebens verborgener Leidenschaften. Und die Kehrseite solcher Erfahrungen, neue, möglicherweise noch viel tiefere Abgründe.