4
Das ist ein absolut deprimierendes Drama über einen isolierten und verzweifelten Außenseiter in totaler Armut am Rande der Gesellschaft im wirtschaftlich starken Südkorea. Der Film geht aufgrund seiner Überlänge für mich irgendwie nach hinten los. Wie für das moderne asiatische Kino ganz typisch ereignet sich auch hier oft etliche Minuten lang so gut wie nichts - und urplötzlich explodiert die Gewalt. Anders formuliert: Der Film erwacht gelegentlich aus seinem Beinahe-Koma auf und bietet uns dann rüde Messersteichereien auf engstem Raum oder intensive Verfolgungsjagden mal zu Fuß und mal mit Autos. Diese rasanteren Passagen sind sehr gelungen und so gut wie man es sich bei einem Asia-Beitrag nur erhoffen kann, nur können sie den gerade zu Beginn sehr schwerfälligen YELLOW SEA insgesamt nicht mehr groß aufwerten.
7
In den letzen Jahren wurde ich ein Fan von koreanischen Filmen,egal ob Historien-Kriegs-oder Action-Filme - Korea hat in der Zwischenzeit die "Hongkong-Filme" bei weitem überholt. Auch "The Yellow Sea" ist so eine Koreanische Perle, leider ist die internationale Fassung - so wie auch die deutsche - stark gekürzt, und wenn man sieht,wie jemand mit einer Axt einen Raum betritt, und dann - Cut - alle im Raum mehr oder weniger zerstückelt am Boden liegen, dann macht das anschaun einfach keinen Spass mehr. Mir sind im gesamten Streifen,mehrere solcher "Schnittorgien" aufgefallen, ich konnte teilweise der Handlung nichtmehr folgen und nur dank der äußerst spannenden und brillianten Handlung hab ich mir den Film zuende angeschaut. Bleibt nur zu hoffen,daß irgendwann mal ein "unrated directors cut" dieses genialen Steifens erscheint.
7
Ohh..wers rau, nihilistisch, kalt, bösartig, roh, brutal, schmutzig, verbittert, trist, düster, archaisch, hoffnungslos, kurzum einfach authentisch mag, der soll sich bitte das zu Gemüte führen, das verpasst der lieben schlechten Stimmung ein neues Level.
7
Dass Südkorea fantastische Filme hervorzubringen vermag, sollte spätestens seit den wunderbaren Werken Park Chan-Wooks (u.a. Oldboy, Lady Vengeance, Durst) auch dem westlichen Publikum klar sein. The Yellow Sea kann zwar nicht ganz an diese Qualität anknüpfen, zeigt sicher aber dennoch als sehenswerter Streifen: Mit ruhiger Melancholie und rauer Dunkelheit wird das Schicksal eines aufgrund seiner Schulden zum Mord getriebenen Taxifahrers vorgestellt. Der in beklemmenden Bildern festgehaltene Auftrag eskaliert letztendlich und endet immer wieder in gnadenlosen Gewaltausbrüchen. In der zweiten Filmhälfte geht bei dem literweise vergossenen Lebenssaft leider ein bisschen unter, wer gerade wen weshalb genau tot sehen will - die Charaktere und deren Konstellationen zueinander bleiben teils unscharf. Ingesamt ein bedrückend-düsterer und blutig-brutaler Thriller, welcher mit etwas mehr inhaltlichen Input noch besser gewesen wäre.