Winners and Sinners ist der Auftakt zur in Hongkong sehr beliebten Lucky Stars Reihe. Bei den Five Stars handelt es sich um eine Gruppe Ex-Knackies, die sich zusammenraufen und gemeinsam die unmöglichsten Abenteuer bestehen. Hierzulande werden die drei populärsten Filme der Reihe als Jackie Chan Werke vermarktet, was sie eigentlich nicht sind. Denn Jackie besitzt im Film eigentlich relativ wenig Screentime und hat obendrein noch nicht mal was mit der Handlung zu tun.
Bei Winners and Sinners geben sich ein paar der populärsten Hongkong-Stars die Klinke in die Hand, selbst kleinste Nebenrollen sind prominent besetzt. Am meisten zu tun hat sicher Sammo Hung, der nicht nur Regie führte sondern auch einen der fünf Sterne spielt. Dabei schlüpft er wieder in die Rolle die er wohl am besten beherrscht, die des naiven und leicht minderbemittelten Schwachkopfs, der sich immer wieder dumme Sprüche wegen seines Übergewichts gefallen lassen muss. Die weiteren Sterne sind mit John Sham als Curly, Richard Ng als Auspuffrohr, Charlie Chin als Vaseline und Shui-Fan Fung als Rookie ebenfalls glänzend besetzt.
Einen Fehler sollte man nicht begehen und zwar den einen Actionfilm zu erwarten. Winners and Sinners, wie auch alle anderen Lucky Stars Filme, besitzen insgesamt nur wenige Kampfszenen und sind eher als reine Komödien zu verstehen. Der Humor ist zwar wie bei vielen asiatischen Filmen nicht jedermann zugänglich, in diesem Fall aber auch für Westler geeignet. Gefallen an dümmlichen Witzen und albernem Slapstick sollte man schon finden, ansonsten wird diese Filmreihe zu einer einzigen Tourtour. Leider rückt die eigentliche Geschichte um einen Falschgelddruckerring deutlich in den Hintergrund, dafür die bemüht komischen Sticheleien und Spielchen der Sterne sehr in den Vordergrund. Mit knapp 105 Minuten Spielzeit ist der Streifen dafür deutlich zu lang um allein von den Blödeleien getragen zu werden.
Weiteres großes Manko ist der geringe Actionanteil, der in einem Film mit mehreren Hongkong Top Stars nur schwer zu verschmerzen ist. Das meiste zu tun bekommt dabei noch Jackie Chan als Polizist CID 07. Neben einer kleinen Schlägerei an der Seite von Kumpel Sammo, darf sich Jackie auch die Rollschuhe anschnallen und ein paar nette Kunststückchen vollführen. Die anschließende Verfolgungsjagd sei an dieser Stelle besonders empfohlen, da sie zu den rasantesten Szenen in Jackie Chans Karriere gehört. Jackie verfolgt dabei ein paar Falschgeldwäscher auf Rollschuhen durch ziemlich zähfließenden Verkehr und muss sich Fahrzeug für Fahrzeug nach vorn arbeiten. Schließlich endet alles in einem gigantischen Massencrash, der in dieser Form seines Gleichen sucht. Trotzdem will der Jackie Plot nicht ganz zum Rest passen und wurde wohl auch nur eingefügt um zusätzliches Publikum zu gewinnen. Das ist eigentlich schade, denn mit mehr Jackie wäre der Streifen sicher noch ein ganzes Stück unterhaltsamer.
Einen kurzen Cameo absolviert auch Yuen Biao, der in eine kleine Reiberei mit Jackie verwickelt wird. In weiteren kleinen Rollen haben auch Lam Ching-Ying als Buttler und James Tien als Ganovenboss ganz interessante Auftritte.
Fazit:
Wie man zu den Lucky Stars steht ist vor allem eine Frage des Humors. Mir persönlich sind die Gags teilweise zu blöd, obwohl von den Witzen her Winners and Sinners noch am zugänglichsten ist. Dafür überwiegen bei den Fortsetzungen My Lucky Stars und Twinkle, Twinkle Lucky Stars die Actionszenen etwas mehr als hier.
Wer sich auch bei Terence Hill, Bud Spencer und ähnlichen Nonsens schlapp lachen kann, wird wohl ganz gut unterhalten.