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Regiedebüt von Park Hoon-jeong, der sich in dem Jahr 2010 wahrscheinlich noch mehr seinen ersten und gleich einschlagenden Namen mit den ebenfalls verfassten und verfilmten Drehbüchern zu I Saw the Devil und The Unjust gemacht hat; wobei schwer zu sagen ist, welchen der Stoffe er zu Recht an die erfahrenen Kollegen und welchen er als leichtere Aufgabe selber von Papier zum Leben erweckt hat. So ist der hiesige, alternativ als Bloody Fight in Produktion gegangene The Showdown scheinbar nur ein Drei-Personen-Stück, dass sich zudem mit einem Hauptschauplatz einer abgeschotteten Taverne ein überschaubares Sujet und entsprechend noch preiswertes 2 Mio. Won Budget, allerdings dahinter und darunter auch eine komplizierte und mit gleichfalls komplizierten Themen von Moral über Charakteristik zu Entscheidung gefüllte Geschichte aufweist.

Als Action - Historical ist dabei, wenn überhaupt, nur das Offensichtliche, das rein Visuelle und so auch fast nur der Einstieg selber zu bezeichnen; ein ohne Vorwarnung und weitere Erläuterung eröffnender martialischer Kampf in einem Waldstück, dass aufgrund Übermacht der einen Partei und verzweifelter Mut der anderen zu einem Massaker in unwirtlicher Natur wird. Auch des Weiteren wird sich noch mit Schwertern und anderen Schnittwaffen angegriffen und ebenso erbittert verteidigt, stellt diese kriegerische Auseinandersetzung aber die einzige öffentliche Schlacht und bis auf einen weiteren Zusammenstoss der Koreaner mit den Chinesen auch die einzige Gemeinsamkeit, die kurze Verbundenheit der drei Männer angesichts des Feindes dar. Vom Epos zum dramatischen Thriller, der mit eigener Bewertung gefüllt werden muss:

1619. Im elften Jahr der Herrschaft von Kwang Hae-gun, dem fünfzehnten König der Joseon Dynasty, befinden sich die Männer seiner Majestät inmitten der Mandschurei im Krieg mit China. Nach einer verheerenden Niederlage gegen die zahlenmäßige Überzahl, streben einzig die völlig erschöpften und teils auch verletzten Lee Heon-myeong [ Park Hee-soon ], sein bester Freund Jang Do-yeong [ Jin Goo ] und der kurz zuvor vom Feld geflüchtete Doo-soo [ Ko Chang-seok ] die noch Tage dauernde Heimreise an. Verfolgt von nachrückenden chinesischen Kriegern lässt man sich komplett entkräftet in einem verlassenen Rasthaus in der Weite der kahlen Landschaft nieder, wobei sich schnell die Bedrohung unter den Landesgenossen breit macht. Während die Aristokraten Lee und Jang schon seit langem eine schwelende, aber ebenso lange verborgene Konkurrenz und auch ein düsteres Geheimnis pflegen, muss der Bauer Doo-soo wegen der Fahnenflucht die Todesstrafe fürchten, der er nur mit der Beseitigung der Zeugen entgegnen kann. Rasch werden wechselnde Bündnisse geschlossen und die Waffen gezückt, Hände mit Messer am Boden festgenagelt, gemahlene Glasscheiben ins Auge gestreut, Leiber mit Speeren durchbohrt.

Weithin gellende Schmerzens- und Todesschreie in dem mehr als ungemütlichen, rauen und fröstelnden Winter weitab von der Heimat hört man dann nur noch im begrenzten Kreise, fast wie in einem Kammerspiel, in einer Kugel von Schauer und Eis, dass trotz des ständig fallenden Schnees nur grau bis schmutzig und gar nicht nach Weiß glänzt. Die Erde ist gefroren und wieder aufgerissen, von Dreck und Blut bedeckt, der Wind und seine klirrende Kälte dringt durch die Kleidung und die Poren, das Innenleben der Kontrahenten in alle Einzelteile zerrissen, so dass auch die Erzählung danach erst müh- und gleichzeitig sorgsam aufstückelnd in Buchstücken erfolgt. Wie auch bei dem jeweils anderen Skript ist dabei eine ständige Anspannung, ein ewiger Konkurrenzkampf der mit jeweils anderen Attributen und Herkunft versehenen, im Grunde aber alle sich gegenseitig gleich gefährlichen und so gewissermaßen ebenbürtigen Männer für die Dramaturgie bezeichnend. wobei Gewinn und Verlust so nah beieinander liegen, dass ein schneller und ruhmreicher Sieg jeweils vollkommen ausgeschlossen ist. "That's politics. Do anything to get what you need".

Dass man sich nun erstmals in einem period piece der Vergangenheit und eben nicht in der Gegenwart, der vermeintlichen Zivilisation befindet, ist dabei gar nicht das entscheidende Merkmal. Sicherlich wird das Umfeld des Krieges und der alles andere als damit eng verbundenen, sondern aus unterschiedlichen Gründen und Zwängen die Uniform tragenden Soldaten für einige Momente der Bekundung der Ansichten auch darüber genutzt, und spielen die Zu- bzw. eher Missstände der vergangenheitstypischen Unterscheidung zwischen Aristokratie und Bauern und von Geburt an ehrbarer und durch Leistung erworbener Stand ebenso eine Rolle in der noch folgenden Motivation, unterscheidet sich dies aber nur in Grundzügen von dem gleichsam mit allen Mitteln ausgetragenen Kampf zwischen Killer und NIS Agent oder dem Hickhack von Gangster, Polizist und Staatsanwalt. Auch hier werden Allianzen geschmiedet, viel mit Rhetorik und für den Moment plausiblen, aber nicht lange Bestand haltenden Argumenten gearbeitet, die Waagschale von Gunst und Ungunst ständig neu ausgerichtet, was in allen drei Stücken auch zu einer gewissen Wiederholbarkeit und so anbahnender Ermüdung des Geschehens führt.

Der Moment des Abschlusses erfolgt immer spät, schon über der Demarkationslinie hinaus, ist man bereits im Abgrund und so allseitigen Fallens angelangt; was grad die hiesige visuelle Inszenierung von Park sicher nicht wesentlich schlechter oder mit existenziellen Fehlern behaftet, aber aufgrund der relativen Eintönigkeit von Set und Setting mit fortschreitender Dauer ein wenig schablonenhaft bis kraftraubend und ermüdend macht. Auch die Einflüsse von Außen, die ursächlichen Gegebenheiten, die ihn damals noch blühender, aber schon innerlich brodelnd mit Gefahr und Not umgebender Natur aufgezeigt werden, sind mit eigentlich sehr sicherer, in der Exekutive aber doch ein wenig zu zögernder, die Tragik und Botschaft dahinter leicht umkippender Hand formuliert.

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