Shame (2011)

Dieser Michael Fassbender ist wirklich was besonderes.....

In Shame, einer sehr gewagten und bedrückenden Darbietung in durch und durch jeder Form, glänzt Fassbender mit seinem kühlen und unberechenbaren Stil.
Seine Figur ist schwer und kompliziert. Seine Neigungen und sein Privatleben sind mal milde gesagt erbärmlich. Und so ist auch das Leben von Brandon trost- und hoffnungslos. Aber die andere Seite der Person zeigt auch, dass sie mit Menschen gut interagieren kann und auch auf Frauen eine besondere Anziehung besitzt.
Über diesen Film kann man echt schlecht schreiben, wie ich finde.
Aber die Dialoge im Film und die Beziehung Brandon --> Sissy, Brandon David und andere sind teilweise sehr beklemmend...Die Dialoge aber gewohnt super.besonders die Beziehung zu seiner Schwester, die ihn bei seiner Routine im Leben nur in die Quere kommt und entsprechend herabwürdigend behandelt wird, tut dem Film auf seiner Charakter-Ebene sehr gut. Sie bietet den Hauptkonflikt. Alle Konflikte von Brandon übertragen sich auch auf seine Schwester und sie stellt den Gegenpol da. Denn sie ist ebenfalls nicht perfekt aber menschlich. Und ebenfalls auch verletzt und schreit nach Hilfe. So ist ganz besonders das Ende in seiner Aussage schlüssig und stringent. Darauf hat der Film es abgesehen. Steve McQueen hat einfach Talent für solche Geschichten. Schon in ''Hunger'' konnte Michael Fassbender vollends überzeugen. Und aller spätestens natürlich in ''Steve Jobs''.
Die Geschichte hier ist traurig, voller Sehnsucht, Wut, Gewohnheit und Neigung. Das Gewicht zwischen Neigung und Pflicht steht im Vordergrund. Seine Neigungen und seine Routine ist das, was Brandon kennt. Und das nun mehr so lange, dass er seine Pflicht gegenüber seiner eigenen Schwester nicht mehr richtig wahrnehmen oder anerkennen kann. Dass er aber trotzdem etwas Liebe für sie verpürt, wird in der wundervollen Gesangs-Szene schön untermalt. Dennoch treibt der Film immer hin und her. Manchmal hat man auch das Gefühl: ''Man der Typ ist doch ganz normal'', ''Ist doch alles gut bei ihm''....Bis Ereignisse auf die Karte kommen, die uns eines besseren belehren.

Da es wirklich komliziert und schwer ist über diesen Film klar Worte zu bekommen, sage ich nur folgendes. Ich empfehle ihn, denn er nimmt sich einer sehr gewagten Chrakterstudie an und glänzt damit vollends. Mit einem, wie immer seit er mir aufgefallen ist, tollem und authentischen Michael Fassbender in der Hauptrolle !

Mindestens 7,5/10