Der letzte Kannibale, der neuste Streich von Psycho Productions, welche zuletzt mit dem Geheimnis der Zauberpilze auf sich aufmerksam machen konnten, ist eine kleine Hommage an den Kannibalenfilm geworden. Leider handelt es sich bei dem letzten Kannibalen „nur“ um einen Kurzfilm.
Alles dreht sich um den Regisseur Alan Jates, dessen Namen Kannibalenfans auf jeden Fall was sagen sollte. Dieser möchte einen echten Snufffilm im Silscheder Wald drehen, hierzu bucht er eine Waldtour mit dem Einsiedler (bekannt aus Geheimnis der Zauberpilze), da in diesem Wald wohl einiges vor sich gehen soll. Als Alan zusammen mit einem Alchemisten und einem Pfadfinder den Wald betritt häufen sich die Ereignisse und das ganze endet für alle Beteiligten sehr blutig.
Der Letzte Cannibale wartet zunächst Mal mit einer sehr eigenwilligen Machart auf, da das Ganze als Fakedokumentation gedacht ist. Seit Blair Witch Projekt natürlich nichts neues mehr, aber für einen Amateurfilm auf jeden Fall mal was anderes. Schlimmes Kamerawackeln muss man Gott sei Dank nicht ertragen. Es wurde sehr ordentlich gefilmt, ohne aber den Charme der alten Kannibalenfilme zu verlieren. Einziges Manko ist in meinen Augen das Filmmaterial, da wir zu Beginn lesen können, dass nichts am Schnitt gemacht wurde. Warum aber wechseln sich dann die Szenen im Wald mit dem Interview ab, da hat der Herr Jates aber komisch gefilmt. Naja da kann man schon mal ein Auge zudrücken. Auf jeden Fall ist das Ganze stets sehr unterhaltsam. Die beste Szene dürfte die sein, als Herr Jates sich einen Döner holt. Aber genau dieser Witz und Selbstverarsche ist es, die den Film zu einem tollen Werk macht. Man kann sehr viel lachen und der Einsiedler mit seinem charmanten Akzent ist auch hier wieder sehr unterhaltsam.
Die Schauspieler sind auf gutem Amateurniveau, allen voran Sebastian Zeglarski als Alan Jates, sowie der Crippler und Master W. Die anderen beiden „Hauptdarsteller“ fallen zwar etwas ab aber gehen noch als ordentlich durch. Musik konnte ich keine wahrnehmen, dies störte allerdings auch nicht weiter und die 15 Minuten vergehen auch so sehr schnell ohne dass einem einmal langweilig wird. Die Spezialeffekte, für welche Moregore Filmworks zuständig waren, sind auch sehr gut geworden.
Fazit: Recht unterhaltsamer Amateurfilm, der zu keiner Zeit langweilig wird und den man sich mal angeschaut haben sollte.
Kurzfilmwertung: 9,5/10 Punkten