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Sie ist die Gattin des Bürgermeisters und ehrgeizigen Provinzpolitikers, und in dieser Rolle unendlich gelangweilt. Er ist der Stellvertreter des Bürgermeisters, hat eine depressive Frau, und ist in dieser Rolle ebenfalls unendlich gelangweilt. Als die beiden sich das erste Mal alleine treffen erbebt die Welt vor Erregung! Es ist klar, dass die Affäre allerhöchste Diskretion verlangt, und lange Zeit geht das auch gut. Aber irgendwann wird es zuviel, und er tötet seine Frau, um endlich freier sein zu können. Als der Bürgermeister hinter die Liebschaft kommt und seinen Stellvertreter erpressen will, beginnt die Sache ganz furchtbar aus dem Ruder zu laufen …

Als Chabrols “Abrechnung mit der Bourgeoisie“, wie es der Fernsehsender Arte bei der Ausstrahlung betitelt hat, würde ich es jetzt nicht unbedingt sehen, aber ein gut funktionierender Mix aus Drama und Krimi ist der Film allemal. Der Kleinstadtmief, räumlich dicht und immer nah am Nachbarn, erdrückt die ganze Atmosphäre, und die Larmoyanz des Bürgermeisters setzt dem noch die Krone auf. Dazu kommt der Hang, explizite Dinge unter den Teppich zu kehren (“Wenn das ein Verbrechen aus Leidenschaft ist, dann redet keiner mehr über Politik. Gut für uns als Partei.“), und generell eine heile Welt vorzugaukeln. Was dann in Summe zu einem “typischen“ Chabrol führt, vor allem aus dieser Zeit. Aber bitte nicht negativ verstehen! Das Niveau, auf dem Chabrol damals inszeniert hat, das haben andere nur mit viel Mühe erreicht, während hier alles federleicht und dabei logisch wie ein Uhrwerk abläuft und dabei Mechanismen offen legt, die so ganz nebenher, wie im Vorübergehen, dem Zuschauer leichte Schockmomente versetzen. Passt!

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