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Nicht erst seit dem „Twilight“ - Epos kämpfen Vampire gegen Werwölfe, doch im vorliegenden Streifen fighten sie, trotz des eindeutigen Titels überhaupt nicht gegeneinander.
Das mag dem lausigen Budget geschuldet sein oder der Unsicherheit gegenüber Actionszenen, denn auch solche werden hier schmerzlich vermisst.

John Croix und seine Frau Maria sind in der Wüste Arizonas unterwegs, als man sich verfährt und in einem zwielichtigen Untergrundlokal landet, in welchem sich die Besucher prompt als Vampire entpuppen (was einem doch sehr bekannt vorkommt…). Obervampir Sotreum behält Maria, während John gerade noch fliehen kann, doch kurz darauf wird er von einem Werwolf gebissen. Einsiedler Van Ness päppelt ihn mit einer speziellen Spritze wieder auf und bereitet ihn auf den Kampf gegen Sotreum vor…

„From Dusk till Dawn“ stand bereits einige Male Pate für die Exposition eines Vampirfilms, doch mittlerweile ist so ein Einschub nur noch dösig. In diesem Kontext offenbaren die ersten Minuten überdies den Hang zu billigem Make-up in Form übelster Latexmasken, wobei sich die Vampire von den Werwölfen kaum unterscheiden, bis auf einen ziemlich behaarten Zeitgenossen, der phasenweise ins Bild springt, was wie die Wiederholung der stets selben Szene aussieht.
Immerhin bringt die erste Viertelstunde ein wenig Tempo ins Spiel, so dass diverse Mankos noch nicht allzu sehr zum Tragen kommen.

Danach gerät die Chose allerdings reichlich dialoglastig, womit nicht nur das Niveau der hölzern auftretenden Darsteller deutlich hervortritt, sondern auch die Ideenlosigkeit des Drehbuchs. Van Ness vermittelt dem rachsüchtigen John, der nach Biss und Spritze eine Art kontrollierter Werwolf ist, einige Weißheiten, die wir bereits aus den Gruselcomics der Siebziger kennen, woraufhin John natürlich nach einiger Zeit für den Endkampf gewappnet ist und sich als erstes eine Glatze rasiert, was super zu einem Werwolf-Hybriden passt.

Zwischendurch gibt es noch einen kleinen Break zu zwei Paaren, die im Auto Strip-Poker der harmlosen Art veranstalten, nur damit drei von ihnen auf John treffen und ihn bei seiner finalen Mission begleiten können.
Der Showdown mit der Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse verpasst dem Ganzen allerdings fast schon den Genickbruch, denn unspektakulärer und spannungsloser hätte man jenen kaum gestalten können. Er spricht jedoch für den Rest des Streifens, der ebenfalls gekonnt inszenierte Action über weite Teile vermissen lässt.

Wer also einen bissigen Vampirfilm erwartet, hat schlechte Karten, Werwolf-Freunde schauen noch bedröppelter in die Röhre. Und da beide ohnehin nicht gegeneinander den Kampf aufnehmen, freuen sich allenfalls Trash-Freunde schlechter Masken und billiger Tricks. Bis auf eine Enthauptung, einem Messer in Handfläche und Arm sind überdies keinerlei Splattereffekte enthalten und auch Suspense sucht man auf weiter Flur vergebens.
Charmante Momente offenbart zwar das Zusammenspiel zwischen Van Ness und John, doch die Ereignislosigkeit und die mangelnde Bewegung im Mittelteil führt nach einiger Zeit zwangsläufig zu einigen Längen.
Und das spricht wahrlich nicht für das Actionfeuerwerk, welches der Titel bestenfalls vermuten ließe…
3,5 von 10

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