Review
von Leimbacher-Mario
Nicht die hellste Kerze
Als tatkräftige und totgeschwiegene Geheimwaffe der Vereinten Nationen muss Agent Neil Shaw in diesem unnötig wirren Actionüberbleibsel einen tödlichen (Triaden-)Komplott aufdecken, der das lange überfällige Handelsabkommen mit China bedroht und unterläuft…
Im schlechtesten Fall hohl, hässlich und hektisch. Im besten Fall schnell, hart und unterhaltsam. Egal wo sich „The Art of War“ dazwischen bei einem persönlich einreiht - komplett kalt lassen wird er wohl kaum einen. Die Kritiker hassten ihn in der Mehrzahl, die Zuschauer waren durchaus angetan und gut unterhalten. So kann’s gehen. Mich begleitet das schmalspurige Snipes-Vehikel schon seit meiner Anfangszeit des Filmesammelns, der Hochzeit der DVD um die Jahrtausendwende. Auf Blu-Ray gibt’s ihn bis heute nicht. Und warum habe ich über die Jahre doch ab und zu immer mal wieder gerne zu der Mischung aus „Hard Target“ und Jason Bourne gegriffen? Weil er mir trotz seiner langen Laufzeit (für das Sujet) einfach immer ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubert. Egal ob man konzentriert oder nebenbei guckt. Snipes Aura war zu dem Zeitpunkt on point, die Story hoppelt und wendet sich fast lächerlich wie ein Hase auf der Flucht, alles erinnert an eine Mischung aus MTV-Clip und „Mission: Impossible“. Es gibt Shootouts, Stunts, Fausfights und alles geht nie zimperlich zur Sache. Cheesy und etwas rückständig. Letzteres aber nicht unbedingt böse gemeint. Für augenzwinkernde Actionpuristen ohne allzu hohe Ansprüche.
Fazit: krachend, klassisch, stumpf - „The Art of War“ ist Snipes in Bestform und Action in oft fast etwas comichafter 90er-Hülle. Flott, hot, ein dummer Komplottkompott. Guilty Pleasure-Alarm! Ganz im Gegensatz zu den miserablen DTV-Fortsetzungen. Wird Zeit für 'ne HD-VÖ!