Review

Wenn man keine übersteigerten Ansprüche hat, dann funktioniert „Art of War“ als netter Zwischendurchhappen für Actionfans, allerdings nur, wenn man an den Plot keine großen Ansprüche stellt und es nicht unbedingt extrem dirty zugehen muß.

Inhaltlich handelt es sich um die hunderste Version des Intrigen- und Killerplots nach Schema F, bei dem man als Zuschauer nur den gewissen Clou rausfiltern muß, nämlich a) wer von den großen Namen diesmal am Ende der Bad Guy ist und b) wer als Kampfpartner für Wesley Snipes im Endkampf herhalten muß. Motivation und Ablauf sind wunderbar routiniert, aber auf die zwei großen Fragen bleiben leider die meisten Wünsche offen.

Als Antwort auf die erste Frage tauchen in der Besetzungsliste nur Annette Bening und Donald Sutherland auf, so daß man sich schon mal still einen von beiden aussuchen kann und was den nötigen Fight-Counterpart anbetrifft, so hat man diesen Clou nach etwa „Mission Impossible“ z.B. so durchsichtig vororganisiert, daß es nun wirklich keinen mehr überraschen sollte.

Fels in der Brandung ist wie immer Wesley Snipes, der zwar keine Wahnsinnsleistungen in punkto Schauspiel geben muß, aber seine gewisse coole Präsenz stets mit dem nötigen Ausdruck an Intelligenz koppeln kann und so sympathisch bleibt. Außerdem hat er es in punkto Kämpfen einfach drauf und darf so richtig schön Leute aufmischen, ggf. sogar erschießen oder beiden, noch dazu in Verbindung mit ein paar brauchbaren Stunts.
Optischer Höhepunkt ist und bleibt dabei der Finalkampf, der echt Laune macht und auch von der Härte sauber rüberkommt. Wobei noch zu erwähnen ist, daß eine gewisse Härte eh Merkmal dieses Films ist, der stets richtig zur Sache geht, ohne dies extra betonen zu müssen.

De fakto also lockere Actionfilm-Unterhaltung mit gepflegtem Niveau ohne Überraschungen: ein Film, den RTL 2 also alle vier Monate wiederholen kann. (6,5/10)

Details
Ähnliche Filme