Der Geheimagent Neil Shaw, der für die UN Sicherheitschefin Eleanor Hooks arbeitet, ist an einem neuen Fall dran: Zusammen mit seinem kleinem Team versucht er, Nord- und Südkorea wieder an den Verhandlungstisch zu bringen, mit Erfolg. Doch dann passiert das, was niemand für möglich gehalten hätte: Bei einem Live-Auftritt wird ein chinesischer Politiker erschossen, was die Spannungen zwischen den USA und China weiter verstärkt und das bevorstehende Handelsabkommen bedroht. Schlimmer kommt es für den Agenten Neil, welcher vom FBI geschnappt und als Täter gebrandmarkt wird.
Spätestens seit Blade war Wesley Snipes fest im Actiongenre integriert und so durfte er hier auch folgerichtig den Undercover Agenten der Vereinten Nationen (was es nicht alles gibt) geben, dessen Aufgabe nichts anderes als der Weltfrieden beinhaltet. Dazu kommen noch Science Fiction Elemente, denn der Grund der großen Tagung ist die Wiederversöhnung der beiden Koreas (Kim Jong Il wird an dieser Stelle herzlich gelacht haben, so er denn den Film gesehen hat) auf der der chinesische Botschafter erschossen wird und Neil zum Hauptverdächtigen avanciert und somit von chinesischen Banden und dem FBI gejagt wird.
Allerdings steht die Action in diesem Politthriller bei weitem nicht im Vordergrund, wenn es sein muß, beispielsweise beim Entkommen zu Beginn oder dem Kampf in der Wohnung seiner getöteten Kollegin, geht es in der 18er Version recht deftig zur Sache, aber in der Summe wird doch mehr Wert auf die Spannung und die Kriminalaspekte der Verschwörung gelegt. Zusammen mit einer Dolmetscherin muß er so auf eigene Faust recherchieren wer oder was genau hinter der ganzen Geschichte steckt, denn natürlich sind auch eigene Kräfte nicht das, was sie vorgeben und hier haben wir es sogar gleich mit zwei Maulwürfen innerhalb der eigenen Organisation zu tun (zumindest einer davon ist aber leicht zu identifizieren, wenn man mehr als drei Hollywood Filme gesehen hat).
The Art of War hat wenig Tempo zu bieten ist aber trotzdem sauspannend. Snipes kann hier mit toller Physis und seiner serienmäßig eingebauten Coolness punkten, aber auch seine unfreiwillige Partnerin ist nicht nur zum Abhaken der üblichen Love Story da (die es zum Glück nicht gibt), sondern entwickelt sich und trägt sogar positiv zum Geschehen bei. Natürlich stecken die Hintermänner in ganz hohen Kreisen und entsprechend ist auch der Einsatz, da Shaw ja eigentlich nicht existiert und die Cops ob dieser Tatsache auch nicht gerade erfreut sind. So gehen die 110 Minuten sehr schnell dahin, manchmal fragte ich mich zwar, warum er immer alle gegnerischen Auftragskiller gleich tötet, statt mal die ein oder andere Frage zu deren Auftraggebern zu stellen (an mindestens zwei günstigen Gelegenheiten).
8/10