8
kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 18.02.2012 Aus einer ersten Enttäuschung nach dem Kinobesuch wuchs über Nacht die Freude über einen Spionagethriller, der sämtliche Mechanismen des Spannungskinos vollständig ignoriert. Das hat ein wunderbar klischeefreies Seherlebnis zur Folge; das Underacting sämtlicher Beteiligter ist in diesem Zusammenhang eine wahre Freude (hervorragende Schauspielerführung). Das Gefühl, dass man einem Blender aufgesessen ist, so wie bei den meisten Grisham-Verfilmungen, hat man hier definitiv nicht zu befürchten. *weitere Informationen: siehe Profil
4
Dame, König, As, Mau... Als großer Fan von Gary Oldman und mit dem Wissen, dass auch die Academy sich für den Streifen interessiert, war die Vorfreude groß...allerdings genauso die Enttäuschung. Für die Story kann der Film ja selbst nichts, jedoch muss man wirklich ein Freund von britischen Krimi-Romanen sein und darüber hinaus noch ein höchst interessierter Geschichtsfan der Zeit des kalten Krieges, um hier unterhalten zu werden. Die Problematik wurde zwar großartig dargestellt und auch die optische Stilistik der 70er Jahre ist überaus ansprechend, aber die unzähligen Figuren, welche in einem gigantischen Netz aus Informationen, Täuschungen und Intrigen agieren erschließen sich wahrscheinlich nur den wenigsten Zuschauern. Auch die finale Auflösung des "Schein-und-Sein"-Spiels hinterlässt immense Ernüchterung. 4/10
7
Wer nach temporeicher Agenten-Action im Stile eines James Bond, Jason Bourne oder auch Ethan Hunt sucht, sollte Dame, König, As, Spion nach Möglichkeit meiden: Der Spionage-Streifen um eine undichte Stelle im britischen Geheimdienst besticht durch seine sehr entspannte, dadurch aber nicht minder spannende Erzählweise. Auf äußerst ruhige Art entfaltet sich ein großes Geflecht von Figuren und Fakten, welches vom Zuschauer vollste Aufmerksamkeit einfordert. Wer diese aufzubringen vermag, wird dafür mit stimmungsvollen Sets (die Ausstattung sorgt für ansprechendes 70‘er Flair), einer düster-kühlen Atmosphäre und starken Schauspielleistungen entlohnt. Allen voran die wunderbar reduzierte Darbietung Gary Oldmans bringt die mit dem Beruf einhergehende Einsamkeit perfekt auf den Punkt, doch auch die namhaften Nebendarsteller wissen Akzente zu setzen. Anspruch statt Action: Ein im besten Sinne altmodisches Agenten-Drama.