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Der Test-Pilot Hal Jordan wird von einem tödlich verwundeten Alien dazu auserkoren, der nächste Träger eines mächtigen Rings zu sein, der seinem Besitzer ermöglicht, alleine durch die Kraft des Willens jedwede Vorstellungen Realität werden zu lassen, und dadurch dem "Green Lantern Corps" beizutreten, einer Vereinigung mehrerer Tausend Außerirdischer, die über das in Sektoren aufgeteilte Universum wacht. Gerade noch rechtzeitig, denn das urzeitliche und scheinbar allmächtige Wesen Parallax, das sich im Gegensatz zu den Green Lanterns alleine aus der Kraft der Angst speist, hat auf seinem Weg durch das Weltall schon mehrere Planeten komplett entvölkert und ist nun auf dem Weg zur Erde... Wenn man wollte, könnte man den Beginn des DC-Cinematic-Universe, so wie es sicherlich ursprünglich mal intendiert gewesen ist, schon zwei Jahre vor "Man of Steel" mit diesem Streifen ansetzen, es würde weder formal noch inhaltlich einen großen Unterschied machen... "Green Lantern" ist nämlich genauso mies, wie alles, was danach gefolgt ist, den lediglich mittelmäßigen "Wonder Woman" mal ausgenommen. Bond-Regisseur Martin Campbell gibt sich zwar redlich Mühe, die zugrundeliegende Comic-Vorlage recht werkgetreu und im Stil eines großen Spektakels auf die Leinwand zu klatschen, allerdings kriegt er den Stoff und den damit einhergehenden, erhöhten Quatsch-Gehalt zu keiner Zeit in den Griff. Die gesamte Optik ist seltsam unappealing, angefangen bei den grell-grünen und lilanen Farb-Schemata, die die Weltraum-Szenen bestimmen (das sieht alles aus wie bunte Kotze), bis hin zu den bizarren Charakter-Designs, die ihren kruden Höhepunkt in Peter Sarsgaards Auftritt als Captain Wasserkopf und der finalen Konfrontation mit Parallax, den das F/X-Team als kackbraunen Weltraum-Dünschiss in die Szenerie gerendert hat, finden... was allerdings nicht heißen soll, dass man nicht bemerken würde, wie da die Produktions-Millionen reingepumpt (oder besser: verschwendet) wurden. Pech, dass von Seiten des Drehbuchs doch nicht mehr herumgekommen ist, als eine 08/15-Superhelden-Origin-Storyline, die da notdürftig und ziemlich Charme-befreit den dünnen roten Faden liefert. Das ist ein bissl arg wenig, gerade, wenn man sich dagegen nochmal ins Gedächtnis ruft, wie Marvel ein paar Jahre zuvor mit "Iron-Man" kräftig vorgelegt hat. Im Ergebnis erreicht "Green Lantern" dann nicht mal den Level von Sam Raimis "Spider-Man"-Trilogie, sondern erinnert tatsächlich eher an sowas wie "Superman IV - Die Welt am Abgrund"... nur eben mit Steroiden bis zum visuellen Exzess aufgepumpt. Nun ja... Ryan Reynolds wird es freuen, dass es mit der Superhelden-Karriere im dritten Anlauf mit "Deadpool" endlich geklappt hat und er den hier ad acta legen kann.

 4/10

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