Testpilot Hal Jordan hat mit Verantwortung nicht viel am Hut, er genießt lieber sein Leben. Doch da findet er an der Absturzstelle eines Raumschiffes den sterbenden Piloten, der ihm einen Ring übergibt. Dank des Rings verfügt Hal nicht nur plötzlich über übermenschliche Fähigkeiten und Kräfte, sondern er ist auch Teil einer Organisation, die für das Gute kämpft. An seine neuen Fähigkeiten und vor allem an seine neue Aufgabe muss sich Hal erst gewöhnen.
In der heutigen Zeit wird man ja mit Comic-Verfilmungen regelrecht zugeschüttet und so war es auch nur eine Frage der Zeit, bis auch die im Gegensatz zu "Hulk" oder "Spider-Man" eher etwas unbekannteren Superhelden zu hohen Filmehren kommen. Dieses Mal hat es "Die grüne Laterne" erwischt, der älteren Semestern noch aus den DC-Comics in Erinnerung geblieben sein dürfte. Mit einem geschätzten Budget von 200.000.000 $ hat man sich das Projekt wirklich eine Menge kosten lassen und rein technisch gesehen gibt es an dem Film auch nichts zu kritisieren. Die vorhandenen Effekte sind äusserst gut ausgefallen und bieten dem Zuschauer streckenweise ein recht kurzweiliges Filmerlebnis, das dennoch weit entfernt vom perfekten Popcorn-Kino anzusiedeln ist. Dies ist meiner Meinung nach in der doch recht schwachen Story begründet, von der einfach kein richtiger Funke überspringen will und die zudem auch einige langatmige Passagen offenbart, die man weitaus besser hätte gestalten können. Bevor es nämlich wirklich losgeht und zugegebenermaßen gute Action-Sequenzen Einzug in das Geschehen halten, ist schon der halbe Film vorbei. Bis dahin versucht man dem Betrachter hauptsächlich den Charakter der Hauptfigur Hal Jordan etwas näher zu bringen, was allerdings nicht so recht gelingen will, gestaltet sich die Charakterzeichnung doch trotz größter bemühungen eher ziemlich oberflächlich.
Das mag aber auch in der Person von Ryan Reynolds begründet sein, der seinen Part zwar mit Humor und jugendlichem Elan abspult, aber als zukünftiger Superheld nicht so ganz überzeugend wirkt. Ich will nun nicht von einer Fehlbesetzung sprechen, jedoch fällt es äusserst schwer, eine wirkliche Identifikation zu seiner Person herzustellen. Das bezieht sich allerdings auch auf den Film insgesamt, der einerseits recht unterhaltsam gestaltet ist, andererseits aber trotz des extrem hohen Budgets nie wirklich überzeugen kann. Zu seicht und teilweise unspektakulär gestalten sich die Ereignisse und trotz gelungener Effekte kann man eigentlich zu keiner Zeit einen wirklichen Bezug zur Geschichte herstellen, die teilweise richtiggehend vor sich hin dümpelt. Hier stellt auch die agierende Darsteller-Riege leider keine Ausnahme dar, denn bis auf einen gut aufspielenden Tim Robbins bekommt man eher uninspiriertes Schauspiel zu sehen, das nicht gerade einen überzeugenden Eindruck hinterlässt.
Am schlimmsten empfand ich persönlich allerdings den Aspekt, das sich eigentlich nie so etwas wie echte Spannung entwickelt und auch die Erzählstruktur des Ganzen phasenweise seltsam abgehackt erscheint. Es fehlt einfach an wirklichem Erzählfluss und auch die wenigen Action-Passagen können das Werk insgesamt nicht unbedingt aufwerten. Wenn man sich hier nur einmal Comic-Verfilmungen wie beispielsweise "X-Men" oder "Spider-Man" zum Vergleich heranzieht, dann fehlt es "Green Lantern" doch an allen Ecken und Enden. Bieten die genannten Filme doch jede Menge Action, erzählen aber auch gleichzeitig wirklich gut inszenierte Geschichten. Bei diesen Dingen muss man allerdings bei vorliegendem Film doch recht große Abstriche machen, so das letztendlich nicht mehr als ein durchschnittliches Filmerlebnis bleibt, das keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Bei dem vorhandenen Budget hätte man eine ganze Menge mehr bewerkstelligen können, um einen ganzzeitig kurzweiligen Blockbuster auf den Weg zu bringen. So aber bleibt "Green Lantern" unter den unzähligen Comic-Verfilmungen lediglich ein eher farbloser Vertreter, den man sich auch durchaus hätte sparen können. Uninspirierte Darsteller, so gut wie keine Spannung und eine dürftig umgesetzte Geschichte dürften nicht gerade für Begeisterungsstürme beim Betrachter sorgen, der hier mit absoluter Durchschnittsware konfrontiert wird, die sich lediglich zur einmaligen Sichtung anbietet.
Fazit:
Regisseur Martin Campbell (Auftrag Rache) hat mit "Green Lantern" nicht gerade einen Film inszeniert, der im Gedächtnis des Zuschauers hängenbleibt. Zu viel Leerlauf und zu wenig Action verleihen einer uninspirierten Story-Umsetzung fast schon den Todesstoß. Unter den mittlerweile schon fast infltionär produzierten Comic-Verfilmungen nimmt "Green Lantern" maximal einen Platz im Mittelfeld ein, was man sicherlich hätte vermeiden können.
5,5/10