Review

Green Lantern

Und wieder eine Comicverfilmung, die sich mittlerweile als kleines, aber einkommensträchtiges Subgenre im Kino etabliert haben. Diesmal wird der Held zur Abwechslung mal vom DC-Universum gestellt und nicht etwa vom vergleichsweise allgegenwärtigen Marvel-Kosmos. Für den Kinobesucher letztendlich eh völlig unwichtig; was zählt ist der Film. Und um den ist es leider gar nicht so gut gestellt. Ryan Reynolds ist ja eigentlich ein ganz Netter, kann aber seinem Hal Jordan über die gesamte Laufzeit keine nennenswerten emotionalen Tiefen verleihen -  von wirklichen Ecken und Kanten ganz zu schweigen. Ein wenig unorganisiert und kindisch vielleicht, doch insgesamt bleibt er eine eher aalglatte und damit austauschbare Figur, die eigentlich nur wenig nennenswert in einen eigenen, inneren Konflikt gerät, nur um diesen auch so schnell wieder in einem viel zu kurzen Showdown zu überwinden, wie er gekommen ist. Von der moralischen Zerrissenheit eines "Batman" oder der Schwere der Verantwortung auf das eigene Leben bei "Spider-Man" ist man hier jedenfalls meilenweit entfernt. Und da dem Film dadurch eine tiefere Emotionalität völlig abgeht, bleibt letztendlich alles nur schöner, seichter Schein, der bisweilen auch tricktechnisch nicht immer zu überzeugen vermag und in der Gänze auf einmal schrecklich infantil wirkt. Nein, diese Comicverfilmung bedient eher das Vorurteil, dass alles, was mit Comics zu tun habe, für Kinder wäre. Schade ist es deshalb nur um das teils verschenkte Cast: Tim Robbins und Angela Bassett sind eher Randfiguren und zu eindimensional gezeichnet, während Peter Sarsgaard sichtlich vergnügt und motiviert bei der Sache ist, den Film aber dann auch nicht mehr retten kann. Bevor man also in "Green Lantern" sein sauer verdientes Geld investiert, lohnt es sich doch eher nochmal die letzten beiden "Batman"s, die drei Sam Raimi "Spider Man"s oder auch den ersten "Iron Man" zu sichten.

4/10

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