Transformers 3 (2011)

Das filmgewordene Aufmerksamkeitsdefizit ist zurück, Michael Bay lässt wieder immer irgendwo irgendwas passieren, Narration ist so Neunziger, also gleich mal in medias res, denn es lässt sich ja ganz gut an, mit Episode-III-Gedächtnisschlachten über Cybertron und einem Gastauftritt von JFK, der Bay kriegt auch echt jeden, dann ein wenig so-war's-wirklich-Kids-Geschichtsstunde, Gerechtigkeit für Guido Knopp, das hätte fast schon Charme, wenn nicht alles so, wo war ich, auch ganz lustig Wickywickywahwahs Jobsuche, zumindest bis der künftig von mir auf der "Schwarzen Liste ehemals respektierter Schauspieler" geführte John M. seinen Sonnenbrand in die Linse hält, das hält man echt nicht aus, aber in seinem Büro laufen heiße Geräte herum, genauso wie die neue Fox, diese Rosie Hesketh-Fortescue, oh boy, und dann steht sie noch neben 'ner Karre, und der Dempsey (alle Frauen: *seufz*) redet von dem Auto und meint eigentlich sie, hihihi, Sams Eltern im Partnerlook, wenigstens das hat Bay erkannt, obwohl seine Regiefähigkeiten seit Jahren graduell abnehmen, John Turturro wird zum Schmerz, McDormand zieht sich hingegen halbwegs würdevoll aus der Sache, geht doch, oh nein, es ist dieser Hangover-Irre aus Korea, und er ist wieder irre, die Dialoge sind soweit jenseits von Sinn, dass sie fast schon wieder einmal rum sind, ah, ein Schwulenwitz auf dem Klo, Chapeau, über 10 Euro für die Kinokarte bezahlt, jetzt wieder nichtvorbereitete Action mit einem Deceptigeier, Gott, sind die Effekte gut, unvorstellbar, wie die in einem richtigen Film, also, das 3D gefällt, Bay wirft einfach alles nach vorne und wird gleichzeitig zur Schnittmäßigung genötigt, haha, das hat er verdient, nein, das haben WIR verdient, jetzt auch noch Russen dabei, obwohl, das war's schon wieder, hm, wir merken uns: Mechaniker-Autobots dürfen nur auf dem Lande arbeiten, weil sie, Zitat, "Arschlöcher" seien, sagen auch ständig "Wichser" und sowas, der Achtjährige zwei Reihen hinter mir gluckst vergnügt, jetzt wird mir gerade aber schon ein wenig langweilig, aah, der AMG, habenwill, whoa, jetzt mal zur Filmmitte ein halbwegs gelungener Twist, den hat wohl der Ehren Kruger verbrochen, da wäre Bay selbst nie drauf gekommen, hat er Kruger selbst beim gemeinsamen Phantomkommandogucken erzählt, Laböff macht Körperkomik via Deceptiswatch und niemanden juckt's, das ist ja auch immer so seltsam, in der ganzen Trilogie, wie sämtliche Zwischenmenschlichkeit auf "mute" ist, als ob man nicht sein darf, nur weil's um bunte Robos geht, das ist ja Bays große Fehlleistung, das hätte ein besserer Regisseur verstanden, gleich werde ich existenzialistisch, tu etwas, Film, und er tut's, Wimpernschlag-Apokalypse, eben war noch alles heil, und zwei Inserts später alles putt, habe ich sekundengeschlafen, ein Soldat jammert, dass er sich für sowas nicht gemeldet hätte, dabei kann er doch froh sein, Brummbrumms in Chicago statt Taliban in Kabul, aber bitte, haha, das Haus kippt, Rosie Molesworth-Addlethorpe schreit allen Ernstes während des Fassadenrutschens, dass sie immer weiter rutsche, dann fällt ganz plötzlich der Weltrekord für die meisten Trümmer in einer einzelnen Aufnahme, Shockwave, den mochte ich als Kind ja, der war so intrigant, überhaupt war die Zeichentrickserie viel intelligenter, was sagt das aus über 1. mich und 2. die Gesellschaft, weiter, der Mercedes ist natürlich böse, natürlich ist er's, meine Synapsen setzen aus, riecht es hier gerade nach Huhn, Josh Duhamels nicht fassbarer Charakter erklärt seinen Untergebenen alles haarklein ("erst abspringen, wenn wir am höchsten Punkt sind, nur auf Decepticons schießen", etc. (aus der Kinofassung geschnitten: "Man isst mit Messer und Gabel, Männers!" und "Erst kacken gehen, wenn ihr wirklich müsst!")), alles ist nur noch Tempo und Schutt, ist das Kino, nein, kann es nicht, denn dann würde ich nicht drüber nachdenken, sondern einfach genießen, uuah, Optimus im Berserker-Modus, exekutiert reihum, was bitte ist dieser Frieden, jetzt ist gleich Schluss, Bays Inszenierung vollführt einen Patriotis Interruptus, OMG.