Es ist Sonntag. Nur noch drei Spiele bis zu den Football-Playoffs. Und der Druck ist groß auf den Trainer der Miami Sharks, Tony D'Amato (AL Pacino). Zu allem Überfluss verletzen sich da noch seine beiden ersten Quarterbacks und die Pleitenserie der Sharks scheint sich fortzusetzen. Alle Hoffnung scheint nun auf den Schultern des sturköpfigen und eigensinnigen neuen Qarterbackstars Willie Beamen (Jamie Foxx) zu liegen. Doch Diskussionen um D'Amatos Trainingsstil, Unruhe im Team und die Pläne der neuen Sharks-Chefin sorgen für Probleme. Ob D'Amato es schaffen kann das Ruder noch rumzureissen ?
Oliver Stone bleibt mit diesem Film seiner Linie treu, kritisch diverse Themen zu beleuchten und dies in grandiosen Bildern ohne übermäßigen Darstellung von Gefühlen oder Patriotismus. So schildert Stone den Alltag in der American Football League von nahezu allen Facetten und betrachtet alle Auswüchse die das Business verursacht. Dabei kommt er auch nicht umher Bilder zu zeigen, die beinahe denen im Krieg ähneln. Denn hier kommt auch eine seiner Aussagen zu trage, denn Football ist Krieg. Zwar ist diese Metapher diskutierbar, doch im Film taucht man vollkommen in die Welt auf dem Spielfeld ein, in der es vor Aggressionen nur so wimmelt und man ohne steinharte Nerven verloren ist. Die Zustände scheinen dabei mit dem Krieg übereinzustimmen, denn jeder kämpft hier scheinbar seinen eigenen Kampf um den Sieg, das Überleben im Team, den Erfolg oder den eigenen Ruhm, der viel Geld einspielt. Doch alleine ist dieser Kampf auch nicht gewinnbar, was den ganzen Film durch immer deutlicher wird. Nur in der Gemeinschaft ist man stark. Stone greift hier wirklich tief in die Phrasenkiste. Doch es ist beileibe nicht so, dass diese Dinge schlicht oder gar schlecht verpackt sind. Nein, alle Geschehnisse, alles worauf es beim Football scheinbar ankommt, sind miteinander verbunden und genial dargestellt.
Allein die Darstellung dieses Kampfes wirkt schon recht kritisch, doch was über die Rücksichtslosigleit des Geschäfts ausgesagt wird trifft dann aber voll ins Gesicht des Football-Business. Da werden Altstars gnadenlos verheizt, Trainer sitzen wie auf einem Schleudersitz und Team-Manager glänzen durch Kälte und die eben benannte Rücksichtslosigkeit. Doch auch Spieler bleiben in ihrer Darstellung nicht geschont. So sind einige Spieler nur auf ihren eigenen Vorteil, ihre eigenen Millionen versessen und denken nicht ans Team. Selbst Spielerfrauen denken nur an das Geld und verheizen ihre eigenen Ehemänner. Der Kommerz scheint den Sport in der Hand zu haben. Zudem glänzen die Profis auch durch ihre privaten Auswüchse, die von Fremdgehen bis hin zu Drogenexzessen reichen.
Doch nicht nur die kritische und zynische Art des Films hält den Zuschauer in Atem. So sind schnelle Bilderabläufe, Wortgefechte und eben die Footballspiele prägend für den Film. Besonders genial dabei die Szene in der es zum Wortduell zwischen dem alten Trainer Tony und dem jungen Willie kommt. Stone untermalt dieses "Gefecht der Generationen" mit Bildern aus der Wagenrennszene aus Ben Hur, die in hohem Tempo wechseln und erzeugt dadurch eine absolut passende Atmosphäre. Die Matches im Film stechen ebenfalls durch diesen schnellen Bild- und auch Perspektivwechsel hervor. Zwar geht dadurch gelegentlich mal die Übersicht verloren, aber dies trägt auch dazu bei die hektische Stimmung auf dem Football-Feld darzustellen, wo es auf Zehntel-Sekunden ankommt. Dem Zuschauer wird einfach keine Ruhepause gelassen. Die Matches sind dann auch noch perfekt choreographiert und erwecken den Eindruck ins Spielgeschehen involviert zu sein. Zusätzliches Plus im Film bildet dann noch die gute musikalische Untermalung, wo klasse Songs aus dem Rock- und Hip Hop-Genre geboten werden. Die schaffen dann auch oft fließende Übergänge zwischen verschiedenen Szenerien und sind eigentlich immer passend.
Über die äußerst prominente Schauspielerriege kann man nun auch nur wenige Worte verlieren, denn sie agiert schlichtweg gesagt herausragend. Hervorstechend natürlich Al Pacino, der aber in dem talentierten Jamie Foxx einen guten Gegenpart findet. Überraschend gut auch Ex-Footballstar Lawrence Taylor, der naturgemäß in den Matches sein Element findet, aber auch abseits von diesen Szenen gut und überzeugend agiert.
Insgesamt hat Oliver Stone einen absoluten Knallerstreifen geschaffen, der die Thematik ideal aufgreift. Es gibt wohl keinen Film der ähnlich schonungslos die Zustände in einer Mannschaftssportart darstellt und dabei trotzdem solch eine gute Unterhaltung bietet.