Zu Beginn aller Zeiten beherrschten drei Dämonen die Welt und die Menschen befanden sich am Rande des Aussterbens. Eines Tages versammeln sich die große Hexenmeister aller Stämme, um all ihre Kräfte zu sammeln und zu versuchen, die Dämonen zurück in die Kluft zu werfen, aus der sie einst emporkamen. Es gelang ihnen die drei Dämonen zu fangen, in drei Gefäße zu sperren und an drei verschiedenen Orten auf der Welt zu verstecken. Je ein Hexenmeister hielt über Generationen hinweg über eines dieser Gefäße erfolgreiche Wacht, so lange bis die Existenz der Dämonen in Vergessenheit geriet. Durch einen Fehler des Zauberlehrlings Eldyn jedoch sich versieht, befindet er sich im Abenteuer seines Lebens, auf einer Wanderschaft im Kampf gegen das Böse.
Wenn man sich Mystikal das erste mal anschaut, wird man die ersten Minuten wahrscheinlich doch erstaunt die Augen aufreißen. Hier wird erst mal die Vorgeschichte bebildert, die zwar so ziemlich zu 98,5 % bei Herr der Ringe geklaut wurde (wie sonst später auch noch so manches), aber doch sehr pompös und sehenswert daherkommt. Dafür das es sich hier um eine europäische Produktion handelt, deren Bekanntheitsgrad sich doch in Grenzen hält, sieht das doch wirklich toll aus. Nur dieser überflüssige Goldrand ist eine ziemlich blöde Idee. Allerdings wird der Film diese Klasse nie wieder erreichen und schätzungsweise wird als Trailer genau diese Minuten gezeigt.
Mystikal versucht dabei das komplette Fantasy Programm zu absolvieren. Ein etwas schusseliger Zauberlehrling (der wohl nicht ganz zufällig aussieht wie Harry Potter ohne Brille) bekommt die Quest, drei Gefäße des Bösen zu finden, die in falscher Hand den Untergang der Menschheit bedeuten würden. Auf der langen Reise helfen ihm die Nymphe Fira sowie der feige Drache Evaristo durch den Weg durch Eislandschaften, Sümpfe und Wälder. Nicht fehlen dürfen dabei die Tolkien bewährten Phantasiegeschöpfe aus Orks, Harpyen, Zwerge und Zauberer, da ist im Grunde alles dabei, was Fantasy Freunde zu schätzen wissen.
Aber um es mal mit dem Branchenprimus Herr der Ringe zu vergleichen fällt hier doch aber alles so fünf bis sechs Nummern kleiner aus. Die CGI ist mal so eben durchschnittlich, die Story wirkt sehr episodenhaft und über die Kostüme reden wir lieber nicht. Lediglich der Oberbösemann ist mit seiner Mad Max Gedächtnismontur ein echter Hinkucker. Eine große Schlacht wird zudem nur angedeutet und auch sonst halten sich die Gewalttätigkeiten ziemlich in Grenzen, mit ein paar Ausnahmen allerdings.
Und an der Stelle verstehe ich die Spanier nicht so richtig, denn beispielsweise in Pan´s Labyrinth war das schon ähnlich. Ich weiß nicht so recht welches Zielpublikum hier angesprochen werden soll. Die FSK liegt bei 12, doch über weite Strecken der Handlung wähnt man sich in einem Film für deutlich jüngeres Publikum. Meist läuft alles in kindlichen Rahmen ab, die kleine fliegende Nymphe als Peter Pan Ersatz dient den Kids als Identifikationsfigur und speziell die Synchronstimmen könnten direkt aus dem Kika stammen (Drache, Frosch im Sumpf). Dazwischen dann wieder düstere Elemente, wie das Aussaugen einer Stadtwache oder eben der Vorspann, wo ist denn da der rote Faden, oder wie alt muß/darf mein Kind sein, um gemeinsam den Film zu schauen?
Mit ein wenig Wohlwollen kann man die Reise von Mystik-El-dyn noch als Fantasy Light Produkt durchgehen lassen. Zumindest geeignet für Computer Rollenspieler, die sich bei Dragon Age oder Elder Scrolls eine böse Sehnenscheidenentzündung geholt haben, aber nicht auf ihr Lieblingsmetier verzichten möchten.
5/10