Serienkiller Alistair Pratt, genannt „Der Doktor", foltert und tötet seine Opfer, alles junge Frauen, vor laufender Webcam. Wer sich auf der Internetseite feardotcom.com (sic!) einloggt, kann dabei zusehen, leidet danach aber an furchterregenden Halluzinationen und stirbt genau zwei Tage später vor lauter Angst an schlaganfallartigen Blutungen. Die Besucher der Site sehen vor ihrem Tod unter anderem ein kleines blondes Mädchen, bei welchem es sich, wie die Ermittler Mike Reilly und Terry Huston herausfinden, um ein früheres Opfer des Doktors handelt, das auf Rache aus ist...
Look und Tonspur des Filmes sind schön „dreckig"und düster, orientieren sich allerdings allzu offensichtlich an SEVEN (und die Szenerie hätte von mir aus nicht immer so gottverdammt dunkel sein müssen). Die Story kupfert stinkfrech bei THE RING ab (Handlungsabläufe und Plotpoints werden teils eins zu eins kopiert), auch die ganze Internetkiller- und Snuff-Thematik kennt man schon von woanders her. Es gibt ein paar heftige Drehbuchfehler: Wie hat Jeannine den Lippenstift schlucken können? Wie zur Hölle ist Sykes so schnell zum Versteck des Killers gelangt? Und vor allem: Wieso wird ausgerechnet Jeannine zum Rachegeist, und nicht irgendeines der anderen Opfer? Zu guter Letzt gibt's noch ein bisschen halbarschige, sinnlose Internet-/Medienkritik.
Leider zieht sich die Sache auch ziemlich hin und es ist teils schon beinahe bemitleidenswert, wie Regisseur William Malone (CREATURE) mit Stroboskop, schnellen Montagen (Split-Second-Cuts) und Lärm von der Tonspur verzweifelt versucht, eine unheimliche Stimmung aufzubauen und den Zuschauer zu schocken. Es gibt ein paar nette Schmoddereien, aber die retten den Film ebenso wenig wie die vereinzelten Boob Shots.
Stephen Dorff (BLADE) und Natascha McElhone (THE TRUMAN SHOW, SOLARIS) in den Hauptrollen kriegen keine Attribute verpasst, die über "mürrischer Cop" oder "graumäusige Wissenschaftlerin" hinausgehen und tun ein paar sehr blöde Dinge; Stephen Rea als böser Killer (INTERVIEW WITH THE VAMPIRE) redet vor allem einen Haufen Blödsinn. Udo Kier und Jeffrey Combs werden in belanglosen Statistenrollen verbraten.
Alles in allem ein banaler und notorisch unorigineller Streifen. Technisch einigermassen zufrieden stellend, aber inhaltlich dröge. Muss man nicht gesehen haben. (Das Beste am ganzen Film ist noch der Rammstein-Song.)