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"The Rock - Fels der Entscheidung" ist neben den beiden "Bad Boys"-Filmen eindeutig der beste Film von Regisseur Michael Bay (Die Insel). Danach kam außer "Bad Boys 2" nur noch mehr oder weniger Schrott. "Armageddon" erwieß sich als pathetisches Action-Spekatakel, das allerdings noch in Ordnung ging. Den Vogel hatte Bay mit "Pearl Harbor" abgeschossen, wo er den Hurra-Patriotismus und den Pathos der US-Amis nahezu an die Spitze trieb. "The Rock" kommt hingegen gänzlich ohne Patriotismus und mit nur minimalem Pathos aus. Und das ist auch gut so. Ansonsten wäre der Film trotz hochgarätiger Besetzung und genialer Action baden gegangen.

Brigadegeneral Frank Hummel (Ed Harris) nimmt gemeinsam mit einigen Elitesoldaten (u.a. David Morse, John C. McGinley, Tony Todd) auf der legendären Gefängnisinsel Alcatraz 81 Touristen als Geiseln. Er droht, die gesamte Bevölkerung San Franciscos mittels eines biochemischen Kampfstoffes auszulöschen, sollte die US-Regierung seine Forderung von 100 Mio. $ nicht erfüllen. Um an die Besatzer zu gelangen und den Kampfstoff unschädlich zu machen, will man FBI-Agent Goodspeed (Nicolas Cage), ein Experte für chemische Waffen, zusammen mit einer Navy Seals-Einheit (angeführt von Michael Biehn) nach Alcatraz schicken. Da man aber nicht weiß, wie man in das ehemalige Gefängnis unbemerkt eindringen kann, schickt man widerwillig den Sträfling Mason (Sean Connery) mit auf die Mission, da er der einzige Mann ist, dem es je gelungen ist, aus Alcatraz zu fliehen...

In den späten 90ern war Nicolas Cage (Con Air) nach seinem Oscar-Gewinn in mehreren Action-Filmen zu sehen und etablierte sich als brauchbarer Action-Held. Neben "Face/Off" ist "The Rock" wohl sein bester Beitrag zum Action-Genre. Sean Connery (Highlander) bringt Erfahrung und Charme in den Film und zeigt, dass er es auch noch actionmäßig genauso drauf hat wie in seinen 007-Zeiten. Ed Harris (Army Go Home!) ist eigentlich kein absolut böser Schurke a'la Hans Gruber oder Howard Saint, sondern ist noch größtenteils klar im Kopf. Unter seiner Truppe aus Elitesoldaten befinden sich neben David Morse (Bait - Fette Beute) die "Platoon"-Veteranen John C. McGinley (Scrubs) und Tony Todd (The Crow). Michael Biehn (The Terminator) durfte schon in "Navy Seals" Erfahrungen sammeln, scheitert hier aber mit seiner Mission. In einer Nebenrolle sieht man dann noch Claire Forlani (Mall Rats) als Masons Tochter.

Weil es sich hier um einen Michael Bay-Film handelt, ist es klar, dass einiges zu Bruch geht und es Explosionen im Deluxe-Format gibt. Es wird geballert, gefightet und zertrümmert, dass es eine wahre Freude ist. Das Waffenarsenal der Beteiligten reicht von der 45er Colt-Pistole über die MP5-Maschinenpistole bishin zum M4-Maschinengewehr. Als unnötig empfinde ich hingegen die übertrieben wirkende Verfolgungsjagd durch San Francisco. Logik ist in "The Rock" eh nicht groß angesagt, doch hier wird das leider allzu deutlich. Der Film ist ansonsten reich an blutigen Shoot-Outs und knallharten Zweikämpfen, die wirklich Spaß machen. Wäre Bay weiter auf dieser Schiene gefahren und hätte pure Action-Filme inszeniert, wäre er heute der König der Action-Blockbuster. Jedoch trieb ihn Produzent Jerry Bruckheimer dazu, dass er sich immer weiter aus dem Fenster lehnte. So schickte er Bruce Willis (Stirb langsam) 1998 ins All um einen Meteoriten zu pulverisieren, und 2001 mussten Null-Mime Ben Affleck (Reindeer Games) und Milchbubi Josh Hartnett (Black Hawk Down) in einem pseudo-historischen Kriegsballerfilm versuchen den Rekord von Camerons "Titanic" zu brechen, was allerdings mächtig in die Hose ging. Erst mit "Bad Boys 2" fand Bay wieder zu seinen Wurzeln zurück und beschränkte sich auf schnörkelose Macho-Action, wie man sie halt auch in "The Rock" zu sehen bekommt. Bruckheimer hätte "Armageddon" und "Pearl Harbor" einem anderen Regisseur andrehen sollen. Unterlegt ist das ganze Action-Szenario mit der pathetisch sowie dramatisch angehauchten Mucke aus dem Hause Hanz Zimmer, der hier einen ordentlichen Job macht. Von der Location her wurde mit Alcatraz ein nahezu unverbrauchter Handlungsort gefunden und auch San Francisco kann überzeugen. Durch Connerys Teilnahme dürfen natürlich auch einige Anspielungen auf James Bond nicht fehlen. Storytechnisch erweißt sich "The Rock" nebenbei leicht als "Stirb langsam"-Kopie wie "Alarmstufe: Rot" oder "Sudden Death", doch Michael Bay hat bei der Umsetzung darauf geachtet, dass dies nicht allzu deutlich wird.

Im Endeffekt ist "The Rock" eine absolute Action-Granate, die jedem Action-Fan gefallen dürfte, wenn man die pathetischen Untertöne außer Acht lässt und sich nur auf das Szenario selbst konzertriert.

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