Unbedarfte Dorfbewohner mutieren dank Kometenschauer zu Zombies, und eine handvoll Überlebender darf sich alsbald nicht nur gegen menschenfressende Ekelvisagen verteidigen, sondern muss sich auch noch gegen ausserirdischen Zauberregen und Aliens zur Wehr setzen.
"Endlich mal wieder ein neuer Zombiestreifen" freute ich mich wie ein Zaunkönig und wollte so bald wie möglich diesen hoch gelobten Debütfilm der Aussie-Brüder Spierig ansehen. Vergangenes Wochenende war´s dann auch so weit. Nun, auf dem blutgetränkten Pfad meiner Horrorfilmerfahrung gibt es, glaube ich, keinen anderen Film über den ich so zwiespältiger Meinung bin...
Der Film fängt äusserst unvermittelt an, eine grosse Einleitung mit dialoggeschwängerten Passagen gibt es nicht - braucht es bei einem Film wie diesem auch nicht. Die alsbald herabschweifenden Kometen sagen sowieso mehr als tausend Worte und machen klar, was dem beschaulichen Kaff Berkeley und seinen armen Bewohnern nun bevorsteht: Zombiehatz vom Feinsten - zumindest das erste Drittel des Filmes über. Es geht actionreich zu, die Dialoge, teils wirklich witzig und rasant, teils nur noch peinlich, tragen gut zum Trash-Charakter von "Undead" bei. Nachdem sich eine handvoll Überlebender entschlossen hat, sich erstmal in einem Kellergewölbe zu verschanzen gerät die Geschichte jedoch etwas in´s Stocken. Viele langweilige Dialoge und comichaft überzeichnete Charaktere offenbaren sich nun, allen voran der gänzlich unlustige Polizist, der mit seiner Gesetzestreue und Klugscheisserei einfach nur böse nervt. Als die Gruppe irgendwann beschliesst der Gefahr ins Auge zu blicken und um ihr Überleben zu kämpfen ist man geneigt sich zu freuen, doch ab hier schlägt der Film eine komplett andere Richtung ein. Sehr konfus und wirr geht es ab jetzt zu. Aliens tauchen auf, die mit ihrer Zombieparade anscheinend die Weltherrschaft an sich reissen wollen. Der wirklich schräge Humor, der bisher den Film dominierte, wird zurückgeschraubt was wiederum zu der eingebrachten Aliengeschichte überhaupt nicht passt. Hinzu kommen die immer überdrehteren Effekte, die, obwohl sehr gut gemacht, vor allem im letzten Drittel des Filmes, viel zu gehäuft auftreten. Einzig das Massaker im Supermarkt kann hier noch mal richtig punkten und sorgt für Heiterkeit im richtigen Sinne (Stichwort "Spaten").
Ich mag mir nicht ausdenken, was aus diesem Film hätte werden können - wahrscheinlich einer der besten Zombiefilme der letzten 20 Jahre. Herausgekommen ist nun ein wirklich netter, jedoch an viel zu vielen Ideen und Wendungen überladener Film. Der Effects-Overkill der letzten 25 Minuten trägt dazu bei, dass der Zuschauer dem Geschehen überhaupt nicht mehr folgen kann und sich wenigstens die eine oder andere Erklärung wünscht. Ein netter B-Film zum Auschillen nach durchzechter Nacht. Brains off!