Review
von Leimbacher-Mario
Bitte nicht verbraindeaden
"Undead" oder seit neuestem als "Nightbreakers" vertrieben, war einer der Schon-Ewig-Auf-Meiner-Wunschliste-Kandidaten. Als es ihn dann endlich als Blu-ray auf dem Grabbeltisch bei Saturn gab, schlug ich natürlich zu. Leider sind durch all die Jahre des Zögerns, der hohen Vergleiche & durch die tollen ähnlichen, neueren Splatterfesten aus Down Under, die Erwartungen wohl etwas zu hoch gestiegen, sodass mich "Undead" nicht vollkommen überzeugen konnte. Eher enttäuschte...
Die mit viel Amateur-Trash-Charme umgesetzte Geschichte über ein australisches Fischerdörfchen, welches unter Meteoriten leidet, die die Bevölkerung in Zombies verwandeln, ist eine Hommage an seine Vorbilder & versteckt das auch nicht. Selten war einem Film sein Versuch einen auf Kult zu machen so sehr anzumerken - was nie ein wirklich gutes Zeichen ist. Denn Kult wird nicht gemacht, er kommt einfach. Richtig cool waren hingegen ein paar der Hauptfiguren, die doppelte Schrotflinte, handgemachter Splatter (leider viel zu wenig) & der Look, der richtig schön dreckig daher siecht & mich an "Wyrmwood" erinnerte.
Dagegen richtig hängen gelassen & zur flachen Wertung getrieben hat mich allerdings das maue Ende, welches so mies & seltsam ist, dass ich es am liebsten wieder schnell vergesse. Die ganzen Vergleiche mit "Braindead" & Co. tun dem Werk allgemein nicht gut, ohne Erwartungen hätte ich vielleicht eher ein Auge zu gedrückt. So kann man aber kaum glauben, was für einen unglaublichen Korkendreher-Sci-Fi-Film die Spierig Bros. mit "Predestination" im heute geschaffen haben. Da liegen qualitativ Welten zwischen. "Undead" fehlt nicht nur Tempo, Budget & eigene Ideen, er will auch gerade gegen Ende einfach zu viel & fällt auf die verfaulte Nase. Und das gönnt man ihm auch irgendwie, da mein Sitzfleisch & meine Nerven teilweise doch arg strapaziert wurden. Nur für die härtesten der Zombie-Fans! Das Trailer, Ruf & Marketing den Finalen Film dann auch noch so ziemlich komplett falsch anpreisen, tut da sein Übriges.
Fazit: losgelöst vom Peter Jackson Meilenstein & den hohen Erwartungen an Horror aus Australien & Umgebung: gerade noch in Ordnung, aber schwächer als sein Ruf!