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„Minority Report“ kombiniert die Starpower von Tom Cruise mit der Regie von Steven Spielberg.
In New York im Jahre 2054 verhindert eine sogenannte Precrime Unit Morde bevor sie geschehen. Der Chef ist John Anderton (Tom Cruise), der schon zu Beginn seine Fähigkeiten mal wieder seine Fähigkeiten unter Beweis stellt und einen Mord verhindert, der vorrausgesehen wurde. Diese Szene ist nicht nur faszinierend, sondern auch sehr spannend gemacht, so dass man bis zur letzten Szene mitfiebert.
Vorrausgesehen werden die Morde von drei Menschen mit hellseherischen Fähigkeiten. Die drei werden in einer Art Halbschlaf in einer Nährlösung gehalten. Sollte das Precrime Experiment in New York funktionieren, wird es auf die kompletten USA übertragen. Hierzu entsendet das Justizministerium einen Aufpasser, was sowohl Anderton als auch seinem Chef und Miterfinder des Precrime Systems Lamar Burgess (Max von Sydow) aufstößt. Langsam spürt der Zuschauer, dass sich bald etwas anbahnt, was das System anzweifeln lässt.

Bald wird wieder ein Mord vorrausgesehen – und der Täter soll John sein, obwohl er das Opfer gar nicht kennt! Kopflos flieht John vor seiner eigenen Einheit. Wurde das System gefälscht oder handelt es sich um einen „Minority Report“, bei dem die drei unterschiedliche Visionen hatten, ehe sie ihn zum Täter erklärten. Auf der Flucht vor der Precrime Unit will John herausfinden, wie er aufs Kreuz gelegt wurde...
Das futuristische Styling von „Minority Report“ zu einem optischen Leckerbissen. Dabei ist die Atmosphäre cool, durchgestylt und teilweise sogar etwas abgedreht (z.B. in der Szene mit Peter Stormare). Nichtsdestotrotz bleibt „Minority Report“ immer recht glaubwürdig, was auch an den hervorragenden Effekten liegt. Teilweise hätte man die Fülle an Computeranimationen zwar drosseln können, aber das ändert nicht viel an der Qualität des Films.
Die Story ist spannend und verworren bis zur letzten Minute, bis der Zuschauer nach vielen Wendungen und falschen Fährten die Wahrheit erkennt. Kleinere Längen hat der Plot nur in den Familienszenen, wenn John seinem verschwundenen Sohn nachtrauert. Hier hätte man etwas straffen können. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass ich nicht weiß, ob „Minority Report“ bei einem zweiten Ansehen immer noch so spannend ist, wenn man die Auflösung bereits kennt.

Vom Trailer zu „Minority Report“ sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen, denn hier erwartet einen nicht das suggerierte Actionspektakel. Zwar gibt es ein paar kurze Actionsequenzen und von einigen Sachen (z.B. die „Schießerei“ in der Autofabrik) hätte ich gerne mehr gesehen. Aber der Film kann auf große Action verzichten und kommt als spannender Sci-Fi-Thriller mit diesen wenigen Szenen aus.
Auch Tom Cruise ist hier schauspielerisch richtig gut im Gegensatz zu Schönlings-Grinse-Orgien á la „Mission: Impossible – 2“. Stattdessen kann er seine Emotionen überzeugend herüberbringen. Das ist auch gut, denn von den anderen Schauspielern bekommt man im Vergleich zu ihm ziemlich wenig zu sehen. Trotzdem können sich auch die Nebenrollen sehen lassen.

„Minority Report“ ist ein schön gestylter, spannender Sci-Fi-Thriller, der einen etwas höheren ’Wiederanschauungswert’ vertragen könnte.

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