Ach ja, das hätte was werden können.
Leider hatte Nora Ephron wohl einen schlechten Tag.
Der Welt angekündigt als die gloriose Neuansetzung der Traumpaarung Hanks/Ryan aus "Sleepless in Seattle", entpuppt sich der Nachfolgefilm als noch schwächer als der Vorgänger. Von der Ausgangsposition her interessant (Großbuchhändler und Kleinbuchhändlerin können sich im richtigen Leben nicht ausstehen, verlieben sich aber als E-Mail-Korrespondenten unwissentlich ineinander), läßt die Ausführung einiges zu wünschen übrig. An den Klassiker "The Little Shop around the Corner" angelehnt, hätte hier ein spritziger Schlagabtausch inszeniert werden können mit Anleihen bei "Vier Hochzeiten...", denn die Nebendarstellerschar ist wirklich gut ausgesucht. So gut, daß sie die romantisch (oder dröge, je nach Sichtweise) vor der Tastatur labernden Hauptcharaktere locker in den Schatten stellen könnten, wenn man sie nur gelassen hätte. Stattdessen würdigt man ihr Schicksal beim ärgerlichen Ende (Kleinbuchladen geht in Großbuchladen auf und bekommt nur eine atmosphärische Ecke reserviert)keiner Zeile und setzt stattdessen ein kitschiges Happy-End im Park drauf, welches jede Körperöffnung locker verkleben kann. Statisch kriecht der Film voran, richtet die Kamera nur allzu oft auf die Computermonitore, weil er sonst wenig zu zeigen hat. Ryan spielt ihre "süß aber schwierig"-Rolle inzwischen vom Reißbrett und Hanks fehlt die Unterstützung durch ein witziges Script.
Herzschmerzfreunde werden sicherlich auch diesen Streifen wieder in den Schrank stellen, doch wer, insbesondere nach "Harry und Sally", auf Qualität bei moderner Romantik mit Pfiff achtet, sollte doch lieber auf einen Film mit Julia Roberts zurückgreifen. Denn der gewisse Pfiff, der wurde hier vergessen.
(4/10, weil einfach zu nichtssagend)