Mehr als eine durchschnittliche Liebeskomödie ist "E-mail für dich" nicht. Die Story um den Großbuchhändler, der mit der Kleinbuchhändlerin nur im anonymen Internet seelenverwandt scheint, aber im realen Leben zwischen ihm und ihr es überhaupt nicht funken will, ist recht nett, aber nicht unbedingt was neues.
Man kann auch nicht gerade behaupten, dass es glaubwürdig ist, dass sich zwei Internet-User durch Zufall so oft auf der Straße begegnen. Aber sei es drum, so schreiben die beiden sich sehr häufig E-Mails, deren Inhalt meistens sehr philosphisch, was den Alltag betrifft, angehaucht ist. Nahezu träumerisch, aber auch nachdenklich klingen die Monologe (die Mails werden laut gesprochenen), welche dem Zuschauer zu Ohren kommen. Diese gehören sicherlich noch zur postiven Seite des Filmes, da sie einen relativ hohes Niveau haben.
Der weitere Storyverlauf stellt sich dann aber als arg kitschig und hollywoodtypisch heraus. Das Ende ist dem zu Folge in so gut wie allen Punkten vorauszusehen. Der Anspruch des Filmes sinkt doch etwas, da es im Prinzip keinen erkennbar tieferen Sinn gibt. Vieles bleibt letztendlich dann doch zu oberflächlich.
Den Konflikt Buch gegen Internet hätte man bei dieser Story eigentlich auch bringen können. Stattdessen reden Meg Ryan und Tom Hanks oft nur um den heißen Brei.
Alles in allem ist der Film nicht wirklich aussagekräftig. Eine nette kleine Liebesgeschichte, die man sich mal bei einem gemütlichen Abend mit der Freundin bzw. dem Freund angucken kann. Für das ein oder andere tiefsinnige Filmerlebnis ist der Streifen, auch wenn hier nicht ganz so viel gesülzt wird, wohl nicht geeignet. (Noch 5/10 Punkten)