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Traumhaftes Liebeskino nach bewährtem Muster

Was ist das nicht schön, wenn sich am Ende eines Films die finden, denen man es zu Beginn gewünscht hat, da können sich im Kinosaal Pärchen in die Arme sinken, Taschentücher teilen und davon träumen, daß die wahre Liebe doch so weit nicht entfernt ist. Dafür ist Hollywood gut, traumhaft sicheres Kino mit vorhersehbarer Geschichte, ein paar Irrungen und Wirrungen, bevor sich alles in Wohlgefallen auflöst. Dazu noch sympathische Darsteller, hier die auf derartige Rollen abonnierten Tom Hanks und Meg Ryan, denen man die erlittene Seelenpein bestens nachempfinden kann und die Reflektionen sowohl der männlichen als auch der weiblichen Zuseher zulassen, ja, da fühlt man sich wohl, da kann man sich zurücklehnen, die Liebste in die Arme nehmen und für zwei Stunden den Unbill der Zeitläufte vergessen. Danke an Hollywood für Stunden großer Gefühle und kleiner Träume.

Träumen, ja das ist das zweite Plaisir der Kinderbuchhändlerin Kathleen, die sich auf einmal übermächtiger Konkurrenz entgegenstellen muß, den gleich um die Ecke eröffnet der Hort des Bösen – ein Buchladen der Kette „Fox Books“. Deren Eigentümer, Joe Fox, ist der Feind, den es zu bekämpfen gilt. Hilfe hierzu holt sich die versponnene und naive Buchhändlerin von ihrem Mailfreund NY 152, nicht wissend, daß sich hinter diesem Alias der so böse scheinende Fox verborgt. Dieser jedoch kennt auch zunächst nicht die wahre Identität seiner Mailfreundin, und so ist es klar,. Daß diese Storyfallen einem großen Happy-End bedürfen, welches uns verweigert wird, denn zwar finden sich die beiden, doch der kleine Buchladen ist trotzdem Konkurs. Macht aber nichts, denn wo nur die Liebe zählt, muß das geschäftliche in den Hintergrund treten.

Manchmal ist Filmemachen so einfach... man nehme die Regisseurin und die Darsteller von „Schlaflos in Seattle“, variiere die Geschichte ein wenig, setze hier und da ein Fünkchen Kritik am Moloch Großstadt und der damit einhergehenden Entmenschlichung, sorge dafür, daß ein guter Ausgang er Geschichte unausweichlich ist, lehne sich zurück und zähle das Geld, welches romantische Kinobesucher in großen Mengen an der Kasse lassen. Das funktioniert immer, sorgt natürlich nicht für Innovationen im Filmgeschäft. Aber die Zielsetzung ist klar vorgegeben, und wer sich diese Art von Film zu Gemüte führt, darf auf keinen Fall enttäuscht oder überrascht werden. Und hier ist auch der Hauptkritikpunkt zu setzen, denn die Vorhersehbarkeit der Ereignisse ist unschön, wenngleich der Film traumhaft sicher gemacht ist. Seichte Unterhaltung also, gut für einen verregneten Sonntag auf dem Sofa – aber nur mit einer Liebsten im Arm. 7/10

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