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Als das Kino noch unschuldig war...

In "Super 8" dreht eine Gruppe von Kindern ein paar Szenen am örtlichen Bahnhof für ihren eigenen kleinen Zombiefilm. Auf Super-8 versteht sich. Doch als plötzlich ein Zug um sie herum spektakulär entgleist und eine mysteriöse Kreatur die Kleinstadt unsicher macht, das Militär eingreift und alles auf den Kopf stellt, beginnt ein Retro-Abenteuer, das Kinder wie Erwachsene gleichermaßen unterhält und in vergangenen Zeiten schwälgen lässt, ohne zu sehr eine plumpe Kopie zu sein... eben genau das, was J.J. Abrams perfektioniert hat (s. meiner Meinung nach Star Wars Ep. VII). Mit der spielberg'schen Präsenz und Kraft im Hintergrund, seinem Wissen und Herzen von damals, konnte "Super 8" eigentlich nur ein Erfolg werden.

Spektakel und (sicher zum Teil kitschige) Gefühle unschuldig und unterhaltsam zu vereinen - eine Kunst, die sich heutzutage im Kino rar macht, fast ausgestorben zu sein scheint. Oft gibt es entweder das eine oder das andere. "Super 8" schafft es aber erstaunlich gut, noch weit bevor "Stranger Things" und Co., diesen verloren geglaubten Charme einzufangen. Die Clique wirkt greifbar und glaubhaft, die Effekte sind eh erste Sahne und das Monster ist daher eine ganze Spur gruseliger als in damaligen, vergleichbaren Abenteuern. Diese Kombi lässt einen durchgehend mitzittern, Spaß haben, staunen und die Probleme außerhalb des Kinosaals für 120 Minuten vergessen. Das ist in heutigen Zeiten ein Erfolg auf ganzer Linie, für die ganze Familie, für den Blockbuster-Connoisseur. Ein toller Film für den Sommer!

Fazit: eine angenehme Hommage an die alten Blockbusterzeiten irgendwo zwischen "E.T.", "Goonies" und "Cloverfield" - kann nur von Abrams/Spielberg kommen und macht einfach Freude, ohne komplette Höchstwerte zu erreichen. Woran das liegt, kann ich nicht genau beziffern... Trotzdem: der Beweis, dass die Symbiose aus Nostalgie, Kindheit, Spannung und Spaß noch immer funktionieren kann!

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