Review

Super 8 (2011)

Der Trailer zu "Super 8" ist äußerst spannend geraten und schürt bei Science Fiction Fans große Erwartungen. Das ganze wurde von Steven Spielberg produziert und J. J. Abrams (M:I:III, Star Trek) durfte auf dem Regiestuhl Platz nehmen. Mein Kurzfazit vorweg: spannender und warmherziger Film um Freundschaft, Familie und - ein Alien.

Zur Story: Freunde drehen einen Film und werden dabei Zeugen eines Zugunglücks. Als sie vor den Trümmern flüchten, läuft die Kamera weiter und kann ein flüchtendes Alien aufnehmen. Mehr will ich nicht verraten, nur soviel gerade die ersten 2/3 des Filmes sind sehr spannend. Wer den Trailer kennt, weiß zwar mehr wie die Jugendlichen, trotzdem fiebert man mit Ihnen mit und wartet regelrecht darauf bis sie sich den entwickelten Film ansehen. Das letzte Drittel verliert dann etwas an Dramatik und wirkt zu beliebig und passt nicht so ganz zum Rest.

Die Darsteller vor allem die Jugendlichen machen einen hervorragender Job und keiner nervt auch nur ansatzweise. Ihre Figuren sind z.T. etwas klischeehaft gezeichnet, aber alle kommen sympathisch rüber und passen gut zusammen.

Abrams stand vermutlich unter starkem Einfluss von Steven Spielberg da "Super 8" aussieht und sich anfühlt als wäre es ein Film aus den 80er und Spielberg selbst hätte Regie geführt. Der Film spielt auch in dieser Zeit und das verstärkt natürlich dieses Gefühl, was sehr angenehm ist. Film Fans wie ich die z.B. in "Die Goonies" damals im Kino waren, fühlen sich sofort zuhause und extrem gut aufgehoben. Ganz klar kann man Anleihen an "E.T." und vor allem "Die Goonies" erkennen und das ist auch gut so, denn solche Filme dieser Art gibt es heutzutage nicht mehr oft. Bei "Super 8" spielt das Alien eigentlich eine Nebenrolle, im Fokus liegt die Freundschaft und das Familienleben inklusive aller Probleme. Der Film nimmt sich sehr viel Zeit um die Charaktere und ihre z.T. tragische Geschichte zu erklären und hämmert nicht gleich drauf los.

Leider verliert der Film an Tiefe und Atmosphäre ab dem Moment als das Alien in den Mittelpunkt rückt. Ab dann wird der Film oberflächlich, gerade was das Vorgehen und der Antrieb des Aliens betrifft. Interessanterweise ist der Alien Aspekt, obwohl eigentlich ja das Haupthema des Filmes, das größte Manko an "Super 8". Vermutlich hätte der Film auch ohne Alien und Militär funktioniert.

Was nicht ganz zur 80er Jahre Optik gepasst hat, war der total übertriebene Zugcrash der sicherlich gut aussieht, mir aber etwas zuviel war. Hätte man die Szene mit den Mitteln der 80er gedreht, würde sie ganz anders aussehen und ich war zu dem Zeitpunkt schon so eingelullt, dass ich das einfach auch so erwartet habe. Auch die Effekte im Finale sehen optisch zwar astrein aus, sind aber irgendwie zu perfekt und lassen den 80er Charme nicht mehr durchkommen.

Das Team Spielberg/Abrams präsentiert uns hier einen Film der alten Schule wie man ihn heutzutage so gut wie nicht mehr findet. "Super 8" macht Spaß und strahlt eine Wärme aus, was Filme aus der heutigen Zeit selten hinbekommen.

Eine willkommene Abwechslung zu den vielen Hochglanz-Superhelden-Abenteuern.

Bitte mehr davon 7/10

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