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Regisseur, Drehbuchautor und Produzent J.J. Abrams (Star Trek, Cloverfield) wagt mit "Super 8" eine Zeitreise zurück in seine eigene Jugend. Der Charakter Charles (Riley Griffiths) ist ihm selbst nach empfunden, denn auch Abrams griff in seiner Jugend schon zur Super 8-Kamera und war obendrein ein großer Fan von Steven Spielberg, der hier als Produzent fungiert. Als Nostalgiker entdeckt man dann auch Poster von "Dawn of the Dead" oder "Halloween" die mehr als einmal deutlich im Bild sind. Abrams entführt uns hier ins Jahr 1979 und hat besonders bei den Sets dermaßen detailverliebt gerabeitet, dass hier tatsächlich Erinnerungen an die eigene Kindheit hochkommen. Wer wollte als Kind nicht auch ein großes Abenteuer erleben, "Stand by me" oder "Die Goonies" gehören auch zu den Filmen, die Menschen allen Alters gerne konsumieren. Genauso ist es auch bei "Super 8", eine gelungene Retro-Mischung aus Spannung, Action, Humor und ein bisschen Horror.
Aber der Film nimmt sich auch Zeit für Gefühle, somit steht besonders Joe Lamb (Joel Courtney) im Mittelpunkt, der seine Mutter durch einen Unfall in der Stahlfabrik verlor. Seitdem hat er auch sehr unter seinem Vater Deputy Jackson Lamb (Kyle Chandler) zu leiden. Somit beginnt "Super 8" recht traurig ist aber auch gleichzeitig ein Beispiel dafür, wie die Freundschaft über solch traurige Ereignisse hinweg helfen kann.

Denn mit seiner Clique bestehend aus Charles, Cary (Ryan Lee), Martin (Gabriel Basso) und Preston (Zach Mills) dreht er gerade einen Zombiefilm mit einer Super 8-Kamera. Auch die hübsche Alice (Elle Fanning) konnten sie zum Dreh überreden. Doch an einem verlassenen Bahnhof werden sie Zeuge eines schrecklichen Zugunglück, kurze Zeit später ist die US Air Force unter General Nelec (Noah Emmerich) zugegen. Scheinbar ist ein außerirdisches Wesen dabei entkommen, welches nun beginnt in der Kleinstadt seinen Hunger zu stillen.
Abrams arbeitet hier nach dem altmodischen Prinzip uns das Monster so lange wie möglich nicht zu zeigen. Damit hat er auch Recht, denn kaum bekommt man es zu Gesicht, ist die Luft ein wenig raus. Dafür ist ihm die gruselige Vorbereitung für das Verschwinden einiger Menschen sehr gut gelungen. Wie wir später erfahren ernährt sich das außerirdische Wesen von Menschenfleisch, jedoch gibt es auch eine interessante Vorgeschichte dazu, in der sich der Mensch dessen selbst schuldig macht. Auch hat das Monster etwas anderes im Sinn, als nur so viele Menschen wie möglich zu verspeisen. Was mir an "Super 8" sehr gut gefällt ist, dass Abrams auf jegliche Stilmittel verzichtet. Selbst das etwas grob körnigere Bild ist den Filmen der 80er Jahre sehr nah, das beißt sich natürlich arg mit diversen CGI-Effekten. Leider ist auch das Monster durchweg animiert, nebst hätte man sich beim Zugunglück und im Finale etwas mäßigen müssen.

Auch hat man bei den jungen Hauptcharakteren das Gefühl, dass sie einfach schon etwas zu weit für ihr Alter sind, obwohl es auch untereinander einige unsinnige Streitereien gibt die obendrein auch für lockeren Humor sorgen. Dennoch wird hier durchweg Freundschaft zelebriert, die Clique hält immer zusammen, auch die erste Jugendliebe wird abgearbeitet. Doch neben den Kids mausert sich auch Jackson zum Helden, der Nelec Parolie bietet. Denn die Lage spitzt sich immer mehr zu, schließlich soll sogar das ganze Dorf evakuiert werden. Die Menschen werden zusammen gepfercht, dennoch ist es ein wenig unwahrscheinlich wie leicht die Jungs mit Hilfe des kiffenden Fotoverkäufers entkommen können. Auch sollte man sich im Finale auf ein wenig Kitsch einstellen, den Abrams bis dorthin gut vermeiden konnte. Gerade wie Joe das Monster zur Raison bringt ist etwas zu viel des Guten.
Aber den Darstellern kann man wirklich keine Vorwürfe machen, denn von jung bis alt sind alle mit Herzblut bei der Sache. Dabei verzichtete man eigentlich ganz auf die große Prominenz, aber die großen Stars sind hier sowieso die Kinderdarsteller, die auch im wirklichen Leben nicht älter sind.

Der ganz große Coup ist Abrams hier nicht gelungen, aber spannende Unterhaltung für jung und alt. "Super 8" ist altmodisch vom Scheitel bis zur Sohle, da stören einige CGI-Effekte natürlich umso mehr. Aber die Geschichte hat eigentlich alles zu bieten, sogar Momente des blanken Horrors, aber auch große Gefühle, Humor und das Hochhalten der Freundschaft. Im Endeffekt weiß man im Vorhinein, dass alles gut wird, aber das kontinuierliche Zuspitzen der Lage sorgt besonders in der zweiten Filmhälfte für Spannung und Action.

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