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Wenn aus angstverzerrten Fratzen fröhliche Gesichter werden…

Higurashi ist neben Elfen Lied wohl einer der Schocker-Animes überhaupt. Zum zehnjährigen Jubiläum der erfolgreichen Saga, bekommen die Higurashi-Fans mit Higurashi no naku koro ni: Kira endlich eine Fortsetzung geliefert. Doch auch wenn der Titelname Kira (Frei übersetzt: Mörder) eigentlich wieder auf bewährten Higurashi-Horror hindeutet, wird man schon in der ersten Episode eines besseren belehrt. Fanservice und Spaß statt Psychoterror und Angst, so lautet hier nämlich die Devise. Ich wette da waren wohl die meisten Fans mit Sicherheit nicht darauf eingestellt aber warum gönnen wir eigentlich den Mädchen nach den unendlichen Qualen, die sie ja in den Staffeln davor durchmachen mussten, nicht endlich mal eine wohlverdiente Pause?
Sicherlich zeichnete gerade Higurashi die hintergründige Geschichte und die völlig kaputten Charaktere aus aber warum sollte eine OVA eben ohne diese Stärken denn gleich schlecht sein?
Man sollte sich eben nur über eine Sache im Klaren sein: Wer mit Kira eine Fortführung der ernsten Handlung erwartet, sollte besser einen weiten Bogen um diesen Anime machen. Denn in den abgeschlossenen Episoden geht es immer sehr selbstironisch und spaßig zu. Wer also z.B. schon immer einmal wissen wollte, welche versauten Gedanken vor allem Keiichi durch den Kopf spuken, der ist hier genau richtig aufgehoben.
Klar, gerade die erste Episode ist zugegeben schon etwas seltsam geworden aber spätestens ab der zweiten Episode steigert sich die Serie dann wieder um einiges. Natürlich wie gesagt nur unter der Prämisse, dass man eben nichts „Ernsthaftes“ erwartet. Mir hat der Humor auf jeden Fall weitestgehend sehr gut gefallen. Unter anderem fand ich z.B. gerade die Mahô shôjo Parodie sehr amüsant und ich denke sie stellt so was wie ein kleines Highlight der OVA dar.
Mit gerade einmal vier abgeschlossenen Episoden, sowie einer Lauflänge von jeweils ca. 20 Minuten pro Folge, ist die OVA schon ein recht kurzlebiger Spaß. Empfehlenswert ist sie dabei aber vor allem für Fans der Figuren, da mit Kira mal eine nette Abwechslung zum ansonsten gewohnten Psychoterror von Higurashi geboten wird.
Auch wenn ich natürlich auf der andren Seite verstehen kann, dass viele von diesem Anime enttäuscht sein werden, so sehe ich Kira dennoch als einen kleinen Leckerbissen für zwischendurch an. Die nervenzerrende Angst ist also dem puren Spaß gewichen und somit zeigt Higurashi no naku koro ni: Kira wenn aus angstverzerrten Fratzen fröhliche Gesichter werden…

Mein Schlusswort:
Auf der einen Seite bin ich ja ein richtiger Comedy-Anime Fan, aber auf der andren Seite liebe ich eben auch Psychohorror Geschichten wie in Higurashi. Ob diese Mischung aus beiden in Kira gut geht, sollte aber wohl jeder für sich entscheiden. Mir hat die Jubiläums-OVA auf jeden Fall sehr gut gefallen. Vor allem wegen den von mir hoch geschätzten Figuren, die man mal aus einer ganz anderen Sicht kennen lernen darf.
Eine uneingeschränkte Empfehlung kann ich aber, gerade wegen der beiden genialen Staffeln davor, nicht aussprechen. Das ist nämlich wirklich eine Sache, die jeder für sich selbst herausfinden muss.

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