Ace Ventura ist Detektiv, er hat sich auf das Auffinden von Haustieren spezialisiert und so tritt er auf den Plan, als das Maskottchen des Footballteams der Miami Dolphins entführt wird. Und dies brachte Jim Carrey anno 1994 einem größeren Publikum näher, war der Film mit ihm in der Hauptrolle sein bis dahin größter Erfolg.
Und auch, wenn ich den damals als junger Teenager ziemlich witzig fand, geblieben ist davon nicht viel. „Humor ist diffizil“, hieß es mal irgendwo. Zumindest ist er eine höchst subjektive Sache und mein Zwerchfell empfand den Film bei dieser Sichtung als sehr wechselhaft. Da sind auf der einen Seite ein paar gelungene Sequenzen (Vorsprache in der Klinik, die Balkontür), auf der anderen Seite hat man dieses den ganzen Film durchziehende Gekasper, die Gesichtsentgleisungen und die artikulierten Manierismen, die mit zunehmender Spieldauer in der Masse nerven können. Vielleicht bin ich auch, frei nach Roger Murtaugh, zu alt für diesen Scheiß. Da hilft auch die ein oder andere Anspielung auf andere Filmwerke nichts mehr. Vielleicht liegt's auch an der Regie, denn der im selben Jahr erschienene und ebenfalls mit einem grenzdebilen Carrey besetzte „Dumm und Dümmer“ von den Farrellys funktioniert da sehr viel besser.
Neben Carrey bekommt man noch Courtney Cox, die im gleichen Jahr mit der Serie „Friends“ bekannter werden sollte. Sie ist hier allerdings nicht mehr als eine Stichwortgeberin und auch Sean Young hat als Lieutenant Lois Einhorn eine recht undankbare Rolle als Giftschleuder. Und dann bekommt man tatsächlich noch Udo Kier zu sehen und bei ihm kann man sich nicht wirklich sicher sein, ob die Verwirrung seines Charakters in Aces Gegenwart gespielt ist oder nicht. Einen Extrapunkt gibt’s für einen Auftritt der Death Metal Band „Cannibal Corpse“, hierzu gibt es im Übrigen eine nette geschnittene Szene. Hätte man (damals noch) Barnes und Co. den Soundtrack machen lassen, wäre wenigstens nicht so eine 08/15 pseudo-rockige Untermalung bei rausgekommen.
Ich mach's kurz: So richtig Spaß hab ich mit „Ace Ventura“ nicht mehr, mir ist das zu hysterisch und die Figur mitunter sogar schlicht unsympathisch, was nicht nur an den transphoben Tendenzen liegt. Das dauernde Gekasper nervt irgendwann und auch, wenn der Film tatsächlich mal ein paar Treffer landet, es bleibt einfach bei der Feststellung „Humor ist diffizil“.