In der nahen Zukunft: Diverse Frauen brechen aus dem Knast aus, um sich fortan durch die Wüste zu schlagen. Outlaws und Verrückte kreuzen ihren Weg...
Schon der Trailer lies eine allerübelste No Budget-Orgie befürchten, doch gelingt es Regisseur Robert Rundle überraschenderweise, seinem "Run Like Hell" den einen oder anderen amüsanten Moment abzutrotzen: So laufen alle weiblichen Inhaftierten oben rum und machen die Wüste zum Trimmdich-Pfad. In einer Massenkeilerei heißt es "Everybody was Kung-Fu fighting", in einem anderen Duell Kettensäge gegen Samuraischwert. Robert Z´Dar, den man wohl in fast jede Art von Film reinbekommen hat, spielt einen fiesen Knastaufseher im Tarnanzug, der sich an illegalen Prügeleien und heimlich gefilmtem Lesbenduschen aufgeilt. Das Gefängnis selbst ist eher das Kellergewölbe eines privaten Wohnhauses, bei der Prügelei geht sichtlich so mancher Schlag ins Leere usw.
Das alles klingt fast schon wieder vielversprechend, doch sei auch erwähnt, dass "Run Like Hell" über weite Strecken eine kaum anschaubare Angelegenheit geworden ist. Die vielen semiprofessionellen No Bugdet-Werke können einem wirklich den letzten Nerv rauben, wobei diese Mixtur aus WIP und Mad Max-Endzeit keine Ausnahme darstellt. Generell kann auch dieser Halbamateurstreifen als Nachklapp auf die unzähligen postapokalyptischen Actioner des vergangenen Jahrzehntes gesehen werden, wobei in der Wüste wohl genauso viele Freaks rumrennen wie in jeder westlichen Metropole.
Überflüssig zu sagen, dass die Handlung ein hauchdünnes Nichts darstellt wohingegen Rundle einen großen Kindergarten für Erwachsene in die Welt setzte: Selbstredend für Leute mit schlechtem Filmgeschmack und genügend Toleranz für die etwas abseitigen Ergüsse dieser Welt.
Fazit: Gelegentlich recht amüsanter Billigactioner ohne den finalen Sprung zum echten Funflick. Bisweilen nur noch bewegte Bilder und auf dem Unterhaltungssektor nicht immer souverän. Dennoch und gnädigerweise, weil ich "Run Like Hell" nicht ganz scheiße fand... 4 von 10 Punkten.