Review

Direkt vorweg: Ich habe die Buchreihe um Tom Thorne nie gelesen und bin eher zufällig über das Cover des Films gestolpert. Da mich britische Thriller interessieren, habe ich da einfach mal reingeschaut. Deshalb konnte ich völlig unvoreingenommen an das Material gehen und musste mich nicht in Buch/Film Vergleichen suhlen.

Der Londoner Inspektor Thorne befindet sich gerade auf der Jagd nach einem Kriminellen, als eher zufällig eine Leiche entdeckt wird. Diese sieht erstmal nach einem Schlaganfall aus, aber schon bald stellt man fest das dieser herbeigeführt wurde. Nach einigen Recherchen bemerkt man, das es es schon mehrere Opfer gab, die man aber nicht als solche erkannt hat. Alles Frauen zwischen 25 und 30. Die nächste schafft es wie durch ein Wunder zu überleben und rettet sich ins Krankenhaus. Das Problem ist nur das dadurch das "Locked In Syndrom" ausgelöst wurde. Die Patientin liegt bei völligem Bewußtsein in der Klinik, ohne sich bewegen oder kommunizieren zu können.  Dies war aber kein Fehler des Killers, sondern das Ziel. Die anderen sind ihm nämlich einfach nur "kaputt" gegangen.

Allein die Vorstellung ist schon grausig genug, aber die Umsetzung schafft es perfekt zu vermitteln, wie grauenvoll die Taten sind. Wenn die arme Frau an Schläuchen angeschlossen in ihrem Bett liegt und man ihre völlig klaren Gedanken aus dem Off hört, dabei aber ihr versteinertes Gesicht sieht, beschleicht einen dauerhaft ein äußerst ungutes Gefühl. David Morrissey spielt den Inspektor absolut hervorragend und gibt ihm eine sehr ausgereifte Persönlichkeit. Ein Cop mit Ecken und Kanten, der sich nicht immer an die Regeln hält und dunkle Geheimnisse birgt. Auch die weiteren Charaktere sind sehr gut besetzt und selbstverständlich freut man sich auch über die Anwesenheit von Natascha McElhone.

Die Kameraarbeiten sind absolut passend und auch das man kaum Touristenattraktionen der Metropole sieht, sondern eher einige Bezirke die man sonst eher nicht zu Gesicht bekommt. Der Plot ist absolut spannend und auch wenn die Auflösung etwas überladen ist, gibt es mächtig was für den Puls. Die Lauflänge von 2 Stunden ist meines Erachtens einwandfrei, da man dadurch auch etwas tiefer in die Charaktere und auch in die komplexe Story eintauchen kann. Immerhin ist das eine Serie, die bereits 10 Bücher umfaßt. Die ersten beiden sind verfilmt und ich hoffe das noch einige folgen werden.

Wer also britischen BBC Thrillern etwas abgewinnen kann, sollte unbedingt zuschlagen. Es lohnt sich definitiv.

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