Review

Spoiler!
Fear – Wenn Liebe Angst macht
Unlogisches Drehbuch – herausragende Darsteller – viele offene Fragen – super Soundtrack – extremen Tiefen folgen extreme Höhen

Betrachtet wurde die Universal DVD.

Cast:
Der Film kann mit sehr guten Namen aufweisen. Die Hauptrolle spielt Mark Wahlberg („Planet der Affen“). Der frühere „Marky“ Mark versuchte sich, nachdem sein zweites Musikalbum „You Gotta Believe“ unglaublich flopte und den riesigen Erfolg seines Debütalbums „Music for the People“ wettmachte im Schauspielen. Nach seinen beiden Kinofilmen „Mr. Bill“ und „Jim Carroll – In den Straßen von New York“ ist er zum ersten mal in einer Hauptrolle zu bewundern.
Sein weiblicher Gegenpart Nicole wird von Reese Witherspoon verkörpert. Diese konnte sich mit diesem Film weiter in die Herzen der Leute spielen und wurde langsam zum Star.
Ebenfalls mit von der Partie sind „Charmed“-Hexe Alyssa Milano („Wer ist hier der Boss“) und der Boss der TV Serie „CSI“ William Peterson.
Regisseur James Foley hat ebenfalls auf dem Regiestuhl gesessen bei den Filmen „Confidence“ (mit Dustin Hoffman) und „Corrupter“ (ebenfalls mit Mark Wahlberg).

Klischeehaft ohne Ende!
Man muss sagen, dass sich der Film unglaublich in Klischees verliert. Jede Figur ist ganz leicht zu charakterisieren:
• David McCall (Mark Wahlberg) ist der Psychopath, der sich in die Familie der Walkers einschleichen will, langsam durchdreht und von Nicole besessen ist.
• Nicole Walker (Reese Witherspoon) ist das etwas naive Mädchen, dass sich in ihn verliebt und zu spät erkennt, wer er wirklich ist. Dann macht sie Schluss, doch (natürlich) will er es nicht wahrhaben.
• Margo (Alyssa Milano) ist einfach nur das Flittchen, dass irgendwie mit in die Sache hineingezogen wird und am Ende hysterisch schreien darf
• Nicoles Vater, Steve Walker (William Peterson), erkennt ziemlich schnell, was David wirklich ist, kann seine Tochter jedoch nicht vor ihm schützen, da ihm keiner glaubt. Am Ende hat er Recht und darf David aus dem Fenster werfen und somit umbringen.
• Laura Walker (Amy Brenneman) ist die Stiefmutter von Nicole und versucht alles, um von dieser akzeptiert zu werden. Sie schafft es schließlich und erkennt natürlich nicht die Gefahr die von David ausgeht. Ihr junger Sohn, darf am Ende die Polizei rufen.
• Auf die Freunde von David möchte ich gar nicht eingehen, da diese eigentlich nur Drogen konsumieren und das Wort „Fuck“ in den Mund nehmen.

Was ist los mit David?
Hat sich eigentlich der Regisseur, der Drehbuchschreiber oder die Produzenten überhaupt einmal gefragt, warum David dies und jenes tut? Warum zwingt er Margo mit ihm zu schlafen, wenn er doch so unglaublich besessen von Nicole ist? Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht und keinen Sinn in dieser Tat gefunden, vielleicht könnte man das retten, indem man sagt, dass David eine gespaltene Persönlichkeit hat, aber das wird im Film eigentlich nicht wirklich deutlich, sondern wird diese These eher dadurch verworfen, dass (wenn er zwei Persönlichkeiten hätte) David diese viel zu schnell wechselt. Man könnte wirklich denken, dass Wahlberg „ein Roboter ist, der am Knopfdruck alle möglichen Gefühle abspulen muss“, wie es an anderer Stelle schon einmal geschrieben wurde. Wahrscheinlich ist die Begründung der Produzenten, dass David ein Psychopath ist und daher EVIL sein muss.
Ein weitere Punkt für die Unlogik im Film ist das Verhalten von Davids bestem Freund auf dem Jahrmarkt. Während Nicole/David und Margo/Davids bester Freund sich küssen, fängt letzterer an mit dem Finger auf Nicole zu zeigen und wackelt dann noch komisch herum, soll man dabei lachen oder weinen?

Schlechte Synchronisation?
An einiger Stelle habe ich Kritik an der deutschen Synchronstimme von Mark Wahlberg gehört. Eigentlich muss ich sagen, dass ich diese Kritik nicht ganz teilen kann, denn sicherlich klingt David in der deutschen Fassung um einiges kindlicher, aber ich persönlich finde, dass ihn dieses zuerst harmloser erscheinen lässt und dem Aufbau des Filmes eher förderlich ist. Alles in allem muss ich sogar sagen, dass mir die deutsche Synchronisation leicht besser gefallen hat, als das englische Original, was an der Stimme von David liegt, sonst ähneln sich die Stimmen der deutschen und englischen Tonspuren.

Überraschend guter Showdown
Hat über den gesamten Film wenig Spannung geherrscht, so muss man doch sagen, dass im letzten Drittel des Films eine gute Szenen die nächste Jagd. Die über den gesamten Film aufgebaute sehr klischeehaft, aber auch romantisch, Liebesaffäre zwischen David und Nicole wird förmlich zerrissen und David dreht richtig durch. Der finale Showdown, indem David uns seine Freunde das Haus der Walkers belagern und später auch eindringen, ist sehr gut gelungen. Hier gibt es einige gute Szenen, die das FSK 18 wirklich rechtfertigen, so wird zum Beispiel dem Hund der Walkers der Kopf abgetrennt und dieser dann ins Haus befördert wird, David einen seiner Freunde per Kopfschuss hinrichtet und er selbst schließlich durch das Fenster auf den Steinboden geschmissen wird (die letzten beiden Szenen fehlen in der Fernsehversion). Hier kann man Regisseur James Foley in keinster Weise kritisieren, denn dieses Finale ist ihm wirklich gut gelungen.

Schauspielerleistungen
Auch wenn man den Figuren unterstellen muss, dass sie klischeehaft sind, muss man dem Schauspielern zugute halten, dass sie wirklich alles gegeben haben. Mark Wahlberg und Reese Witherspoon hauchen der eigentlich langweiligen Lovestory Leben ein und spielen brillant. Auch wenn Wahlberg teilweiße wie ein Roboter agieren muss, passt seine Haltung und Mimik immer perfekt zu den dargestellten Gefühlen.
Reese Witherspoon spielt wenigstens genauso gut wie ihr männlicher Gegenüber. Ihre Darstellung der Nicole Walker wirkt zu jeder Zeit absolut glaubwürdig und man leidet schließlich richtig mit ihr mit.
William Peterson und Alyssa Milano spielen ihre Rollen ganz routiniert, sie stechen zwar nicht wirklich heraus, machen aber auch keine gravierenden Fehler.
Insgesamt muss man sagen, dass die Schauspieler den gesamten Film tragen und es nur ihnen zu verdanken ist, dass man sich diesen Film wieder und wieder ansehen kann. Meiner Meinung nach geht es kaum noch besser.

Herausragender Soundtrack
Ebenfalls hervor sticht der Soundtrack. Die Ballade „Wild Horses” von Sundays und der Rocksong “Coming Down” von Bush hat mir gut gefallen und passt auch gut in den Film.

2 Seiten
Abschließend lässt sich sagen, dass der Film von 2 Seiten betrachtet werden kann. Einerseits kann man ihm eine schlechte Kritik geben aufgrund der vielen Logiklöcher und dem klischeehaften Verhalten der verschiedenen Personen, auf der anderen Seite kann man das brillante Schauspiel von Reese Witherspoon und Mark Wahlberg und den guten Showdown nicht völlig außen vorlassen.
Ich persönlich fand den Film, trotz Logiklöchern, sehr gut und kann ihn mir immer wieder ansehen. Deswegen gebe ich 7 Punkte, zu mehr reicht es aufgrund des Drehbuchs leider nicht.

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