Die 16 jährige Nicole (Reese Witherspoon) verfällt dem jungen David (Mark Wahlberg) - sie entwickeln eine innige Liebesbeziehung. Doch schon kurze Zeit später entdeckt Nicole die Schattenseiten ihres neuen Freundes. Er verprügelt einen ihrer Schulkollegen aus Eifersucht, später mordet er sogar und bedroht Nicoles Familie. Egal wie sehr sie versucht von ihm fern zu bleiben: David schafft es immer wieder, sie aufzuspüren und sie mit seinem krankhaften Liebeswahn zu terrorisieren. Das geht soweit, dass Nicole um ihr Leben bangen muss.
Bei "Fear" handelt es sich leider wieder mal um einen typischen 08-15 Thriller, der allemal TV-Niveau erreicht. Die Story ist ohne eine einzig originelle oder innovative Idee stur nach altbekanntem Rezept zusammengekocht worden. Gutes Mädchen verliebt sich in scheinbar guten Jungen, der ist in Wahrheit böse und bedroht in seinem Wahn alle Beteiligten. Das erinnert an die TV-Thriller der frühen 90er Jahre, die schon damals kaum mehr als einen Blumentopf gewinnen konnten. Zu dieser Zeit hatten noch Sternchen wie Alicia Silverstone die Rolle des Blondchens intus - ihr hat man die Geschichte aber wenigstens noch abgenommen.
"Fear" versucht nicht ansatzweise, irgendwann einmal Spannung aufkommen zu lassen. Sobald David das erste Mal austickt, ist auch dem dümmsten Zuschauer klar, was in den nächsten 60 Minuten folgt und wie letztendlich der Film ausgeht. So darf sich der Zuschauer durch ein zähes und unoriginelles Machwerk quälen und sich ruhig mal wieder so richtig über die vergeudete Zeit ärgern. Inszenierung und Kameraführung schließen sich der berechenbaren Alibi-Billigstory an. Vergebens versucht man hier mit Staraufgebot noch irgendetwas zu retten. Reese Witherspoon und Alyssa Milano sind nett anzusehen und spielen ihre Rollen halbwegs passabel - etwas besonders Großartiges darf man aber auf keinen Fall erwarten. Beide mimen ihre Paraderollen: unschuldiges Blondchen und sexgeiles Flittchen. Auch der sonst talentierte Mark Wahlberg zieht hier eher eine laue Show ab. Der ewige Psychoblick geht dann eher nach ein paar Einstellungen gewaltig auf die Nerven...
Einzig und alleine der Showdown sorgt für etwas positiven Touch. In den letzten 10 Minuten holt der Regisseur doch tatsächlich noch etwas aus seinem cineastischen Betriebsunfall raus und schafft es zumindest kurzweilig etwas Spannung aufkommen zu lassen. Ein paar halbwegs gut inszenierte Action- und Gewaltsequenzen sind noch zu begutachten; das entschuldigt aber trotzdem nicht die restlichen 80 tödlich-langweiligen Minuten des Films. Wer sich also "Fear" unbedingt antun möchte, kann getrost gleich zum Schluss spulen...denn besser wie da wird’s sonst nirgends in diesem Machwerk.
Der Film erinnert mich persönlich an übelste TV-Thrillerkost oder an fadenscheinige Dutzendware wie "Poison Ivy" und Co, bei denen es einem schwer fällt, sich das Gähnen zu verkneifen...mal von den pseudohaften Softsexszenen abgesehen - aber selbst die fehlen bei diesem billig zusammengeklauten Streifen. Die allgemeine Euphorie und die positiven Bewertungen kann ich persönlich nicht verstehen oder nachvollziehen. Für mich ist "Fear" wie ein billiges TV-Trashprodukt, welches für immer dazu verdammt sein sollte, vergessen in den Archiven zu verstauben.