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Es ist zwar noch ein Weilchen hin, bis es wieder überall nach Weihnachtsgebäck riecht, die Lichter funkeln und Weihnachtsmusik im Kaufhaus rauf und runter dudelt, doch bei einem absoluten Weihnachtsfreak, der ich nun einmal bekanntermaßen bin, geht es doch schon spätestens im August, mit der inneren Vorfreude auf das Fest, wieder los. Auch wenn sich an die eiserne Regel "Keine Weihnachtsfilme und -Lieder vor dem 1. Advent" streng gehalten wird, so summt man doch heimlich, still und, vor allem, (ganz, ganz) leise, immer wieder mal die ein oder andere Weihnachtsmelodie an und freut sich auf die besinnliche Zeit des Jahres, die zwar nicht mehr wirklich weit weg-, aber eben doch noch viel zu lange hin ist. Und wie jedes Jahr, werden im Advent natürlich auch die uralten X-Mas-Filme ausgepackt, die man sich sowieso schon seit man denken kann, jedes Jahr aufs neue, anschaut. Und neben dem All-Time-Favorit "Ist das Leben nicht schön", gehört zu diesen Uralt-Schinken auch der Disney-Kurzfilm "The Night before Christmas" aus dem Jahre 1933, der zum Schönsten gehört, was Disney zu Weihnachten je produziert hat.

Die Geschichte ist schnell erzählt und eigentlich überall bekannt. Santa Claus, der gerade auf dem Flug um die Welt ist um den Kindern ihre Wünsche zu erfüllen, erledigt seinen Job gerade in einem Haus, in dem 9 Kinder seelig vor sich hinschlummern. Er schmückt den Baum, er legt die Geschenke darunter und vergnügt sich mit den lebendig gewordenen Spielsachen. Vom Krach aus dem Wohnzimmer aufgewacht, beobachten die Kinder nun heimlich das Treiben. Bis der Jüngste von ihnen plötzlich niesen muss... Ja, die Kurzfilmgeschichte ist wirklich in jeder Hinsicht herzallerliebst gestaltet und passt zu Weihnachten wie der Puder auf den Christstollen. Trotz der kurzen Laufzeit kann man sich als Kind lockerleicht mit den Figuren identifizieren und hat mit dem großen Mann im roten Mantel nur so seine Freude. Ja, hier passt wirklich alles zueinander, was zusammen gehört.

Dabei sind es vor allem die Inszenierung und der Ideenreichtum, die diesen Disney-Klassiker so unvergessen machen. Die Musik ist ungemein stimmig, die Animationen einfach nur prächtigst und die ganze Ausstattung so detailreich und Innovationsvoll, wie man es damals im Jahre 1933 wohl kaum gekannt haben dürfte. Vor allem die Spielfiguren, die hier alle zum Leben erwecken und wirklich jeden einzelnen (aus heutiger Sicht) bescheidenen Wunsch der Kinder erfüllen, machen so unheimlich viel Laune. Puppen, Zinnsoldaten, Spielzeuggewehre und vieles mehr und als Krönung sogar ein kleines Hündchen, tanzen hier um den Weihnachtsbaum bzw. liegen darunter. Die kleinen Zuschauer von heute dürften dabei vor allem durch das farbenfrohe Treiben ihre Freude haben und als Erwachsener wird man wirklich ungemein stark an seine eigene Kindheit erinnert, als man selber noch unter dem Weihnachtsbaum nach Geschenken suchte. Einfach nur ein wunderbares Weihnachtsparadies was dieser Film beinhaltet, vor allem auch deshalb, weil es hier mal keine Erwachsenen gibt.

Fazit: Ein Disney-Weihnachtsklassiker, wie es ihn so nicht noch einmal gegeben hat. Eine liebevolle (heutzutage regelrecht nostalgisch anmutende) Handlung, grandios schöne Animationen und eine Sounduntermahlung wie sie im Buche steht, erzeugen beim Zuschauer ein Weihnachtsgefühl, was so stark kaum ein anderes Stück Zelluloid zu vermitteln vermag. Für Kinder ein farbenfroher, gewaltfreier Bilderreigen, für Erwachsene ein ca. 10 Minuten langer Flashback an die eigene Kindheit unterm Weihnachtsbaum. Kurzum ein Film, den eigentlich niemand verpassen sollte, wenn auch natürlich erst zur rechten Zeit. Das Warten darauf wird für mich jedenfalls noch ziemlich lang sein und wenn es dann endlich soweit war, wird das Warten noch viel, viel länger werden.

Ein absolutes Weihnachts-Muss!

Wertung: 10/10 Punkte

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